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Berlin: Hauptbahnhof: Ministerium soll vermitteln

Bundestag will Einigung bei kurzem Dach erreichen

Bundestag will Einigung bei kurzem Dach erreichen Beim kurzen Dach des Hauptbahnhofs lässt der Bundestag nicht locker: Der Verkehrsausschuss entschied gestern, dass das Bundesverkehrsministerium oder eine andere Instanz zwischen den Bahnvertretern und dem Architekten Meinhard von Gerkan vermitteln soll. Eine Anhörung von Bahn und Architekt hatte gestern zu keinem Ergebnis geführt. Durch einen Vermittler soll geklärt werden, ob sich das Dach nachträglich von 321 Meter auf die ursprünglich vorgesehenen 430 Meter verlängern lässt. Die Bahn bestreitet dies, nach Ansicht Gerkans gibt es sogar drei Varianten für den nachträglichen Bau. Der Berliner Bundestagsabgeordnete Ingo Schmitt (CDU) forderte die Bahn auf, die Bitte des Ausschusses nach dem langen Dach ernsthaft zu prüfen.

Das kurze Dach hat, wie berichtet, am Ende mit etwa 64 Millionen Euro nur rund 10 Millionen Euro weniger gekostet als für das lange am Schluss veranschlagt war. Ursprünglich hätte es allerdings lediglich 36 Millionen Euro kosten sollen. Nach Ansicht der meisten Abgeordneten hätte das lange Dach in der vorgesehenen Zeit gebaut werden können, während die Bahn nach wie vor argumentiert, ohne Verkürzung wäre es unmöglich gewesen, den Hauptbahnhof zur Fußball-WM 2006 zu eröffnen. Denn um die Kurzversion planen zu können, ruhten die Arbeiten sechs Wochen. Die Bahn habe das lange Dach einfach nicht gewollt, sagte Architekt Gerkan gestern im Ausschuss. Ständig wechselnde Gesprächspartner hätten zudem Abstimmungen erschwert.

Die Bahnvertreter erklärten erneut, dass der Hauptbahnhof trotz des Absturzes eines Querträgers „absolut sicher“ sei. Spekulationen, die Hauptpfeiler hätten sich so bewegt, dass ein „Riegel“ in die Tiefe fiel, sei falsch. Nach Tagesspiegel-Informationen wollte der Architekt die Querträger zusätzlich sichern, die Bahn soll aber dadurch die Gefahr einer Eisbildung bei Frost gesehen und sich für eine andere Lösung entschieden haben.

Heute soll Bahnchef Hartmut Mehdorn im Haushaltsausschuss des Bundestages weitere Fragen beantworten. kt

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