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Lehrter

© dpa

Hauptbahnhof: Rot-Rot gegen Dachverlängerung

Einem neuen Gutachten zufolge könnte das Dach des Berliner Hauptbahnhofs nun doch wie ursprünglich geplant auf 450 Meter verlängert werden - der Senat ist aber dagegen. Das Geld solle lieber woanders eingesetzt werden, heißt es bei der SPD.

Die Berliner Regierungsfraktionen haben sich gegen eine nachträgliche Verlängerung des Glasdaches am Berliner Hauptbahnhof ausgesprochen. "Wir lehnen diese Maßnahme entschieden ab, zumal sie mit monatelangen Sperrungen der 'Hauptschlagader' des Berliner Schienenverkehrs verbunden wäre", erklärten die verkehrspolitischen Sprecher von SPD und Linke im Abgeordnetenhaus, Christian Gaebler und Jutta Matuschek. Das Geld solle "lieber da eingesetzt werden, wo es direkten Nutzen für die Fahrgäste erbringt". Neben dem Umbau des Ostkreuzes biete sich in der Region dafür auch der vom Bund gerade verschobene Ausbau der Strecke Berlin-Cottbus an.

Nach Angaben Gaeblers war es zwar ein Fehler, beim Bau des Hauptbahnhofes nur einen Teil der vorgesehenen Dachkonstruktion zu realisieren. Inzwischen gebe es in der Berliner Verkehrspolitik aber andere Prioritäten, fügte Matuschek hinzu.

Bahnchef Hartmut Mehdorn hatte 2001 mit seinen Vorstandskollegen entschieden, dass das Bahnhofsdach nur verkürzt gebaut wird, um den Hauptbahnhof noch vor der Fußball-WM 2006 eröffnen zu können. Die Folge war, dass vor allem Reisende der 1. Klasse bei schlechtem Wetter im Regen stehen. Nun könnte das Dach des vor mehr als zwei Jahren eröffneten Kreuzungsbahnhofs doch noch auf die ursprünglich geplanten 450 Meter verlängert werden. Laut einem Gutachten des Bundesverkehrsministeriums belaufen sich die Kosten hierfür auf rund 53 Millionen Euro. (jvo/ddp)

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