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Berlin: Hauptbahnhof wird mit Lichtshow eröffnet

Am 26. und 27. Mai wird mit „Superparty“ gefeiert

Es sollen Bilder entstehen, die um die Welt gehen und noch jahrelang nachschimmern in den Köpfen jener, die sie gesehen haben. „Ein Weltereignis“, sagt Wolf-Dieter Siebert, Vorstandschef von „DB Station & Service AG“. Gemeint ist die Eröffnungsfeier des neuen Hauptbahnhofs am 26. und 27. Mai. Die spektakulären Bilder werden vor allem nach Anbruch der Dunkelheit entstehen, in der „Langen Nacht des Hauptbahnhofs“, wenn Lichtkünstler Jerry Appelt die Glashalle des Bahnhofs „von innen zum Glühen und Strahlen“ bringen will. Dabei werden von Ost und West Züge mit „gewaltigen Lichtkegeln“ aufeinander zufahren und in der Bahnhofshalle visuell miteinander verschmelzen – als symbolische Vereinigung der beiden Stadthälften zum neuen Zentrum der Stadt. Denn genau das soll der Hauptbahnhof werden.

An den Eröffnungstagen sollen mehrere hunderttausend Besucher kommen. Einer der prominentesten wird Bundeskanzlerin Angela Merkel sein, die am 26. Mai gegen 18 Uhr mit dem Zug einfahren wird. Angekündigt hat sich auch Günter Verheugen, Vize-Präsident der EU-Kommission. Neben der „Lichtsinfonie“ von Appelt – ab 22.30 Uhr – gibt es viel Musik. Auf der Hauptbühne am Washingtonplatz – so heißt der südliche Bahnhofsvorplatz – treten ab 20 Uhr Soulsänger Ayman, die Rocker von Reamonn und die Berliner Band Mariannenplatz auf. Am 27. Mai ist ab 19 Uhr die Kölner Gruppe BAP zu hören.

Am zweiten Festtag gibt es auch an den übrigen Bahnhöfen an der Nord-Süd- Trasse – Gesundbrunnen, Potsdamer Platz und Südkreuz (Papestraße) – große Bahnhofsfeste mit Marktständen, Legobahnen, Bühnenprogramm und Dampflokfahrten. Am Hauptbahnhof werden den ganzen Tag über Führungen durch die Bahnanlagen und die neue Dienstleistungswelt mit 80 Geschäften angeboten, die täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet sind. Die Gewerbeflächen sind übrigens komplett vermietet. Damit alle Besucher alles sehen können, wird am 27. Mai ein Shuttleverkehr zwischen den Bahnhöfen eingerichtet, von 10 bis 24 Uhr im 20-Minuten-Takt. Am 26. Mai wird es dagegen Verkehrsbeschränkungen geben: Ab 15 Uhr halten die S-Bahnzüge nicht mehr am Hauptbahnhof – als Ersatz fahren Busse zwischen den Stationen Bellevue und Friedrichstraße.

Was das Eröffnungsspektakel kostet, wollen die Organisatoren nicht verraten. Wenn der „größte und modernste Kreuzungsbahnhof Europas“ eingeweiht wird, soll niemand anfangen herumzumäkeln. „Die Berliner werden auf ihren Bahnhof stolz sein“, prophezeit Siebert.

Dass allein die Lichtshow in die Millionen geht, lässt sich an den Kennzahlen erahnen: 30 000 Arbeitsstunden, 750 Tonnen Material, 5000 einzelne Pyroeffekte. Der vierte Akt der Lichtsinfonie soll in einem „opulenten Finale“ den Satz in den Himmel schreiben: Willkommen in Berlin. Am 28. Mai, einem Sonntag, um 5.45 Uhr beginnt dann der Alltag: Fahrplanwechsel. 300 000 Menschen sollen täglich am neuen Hauptbahnhof ankommen oder abfahren. In München oder Frankfurt sind es übrigens 350 000, am Pariser Gare du Nord 600 000.

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