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Diese Frage hält sich hartnäckig: Wann wird der BER eröffnet?

© dpa

Hauptstadtflughafen Berlin: 2016 soll es Gewissheit zur BER-Eröffnung geben

Alle halten noch an der Eröffnung des Flughafens im Jahr 2017 fest. Dabei wird man erst im Frühjahr 2016 wissen, ob das klappen kann.

Erst im Frühjahr 2016, ein halbes Jahr vor der Berliner Wahl, wird Flughafenchef Karsten Mühlenfeld eine verlässliche Aussage zum Eröffnungstermin für den neuen Hauptstadtflughafen BER treffen können. Das geht nach Tagesspiegel-Informationen aus einem „vertraulichen Sachstandsbericht BER“ von Mühlenfeld hervor, den Berlins Regierender Michael Müller (SPD) jetzt dem Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses übergeben ließ. Das Parlament hatte zu den aktuellen Verzögerungen beim Bau des BER Auskunft verlangt.

Der Flughafen und der von Müller geführte Aufsichtsrat halten bislang an einer BER-Eröffnung im zweiten Halbjahr 2017 fest, obwohl Planungsrückstände und die Imtech-Pleite das Projekt erneut um „drei bis vier Monate“ zurückgeworfen haben. Der Puffer für einen Start 2017 ist damit fast aufgebraucht. Im Bericht schließt Mühlenfeld zudem weitere Verzögerungen nicht aus. Eigentlich soll, so hatte es Müller im September angekündigt, im Dezember ein aktualisierter BER-Eröffnungsfahrplan vorgelegt werden. Doch das wird nach dem Bericht vom 29. Oktober im Grunde noch nicht möglich sein, jedenfalls nicht belastbar.

"Sechs-Tage-Woche und Doppelschichten"

Denn „frühestens“ im Frühjahr 2016 wird erst die Baugenehmigung für den 6. Nachtrag vorliegen, heißt es. „Für den Abschluss der Bauarbeiten ist das Vorliegen der genehmigten Nachträge entscheidend, denn erst dann steht das durch die FBB abzuarbeitende Baurestsoll fest.“ Und weiter: „Basierend auf dem Baurestsoll kann die FBB verlässlich den Rahmenterminplan für den BER aktualisieren und die Termine genau fixieren.“

Dennoch wird bereits ein Programm vorbereitet, um Rückstände aufzuholen. Danach sollen Fertigbauen, technische und operative Inbetriebnahme besser verzahnt werden. Und Mühlenfeld teilt mit, dass für die Technische Inbetriebnahme – also das Hochfahren aller Systeme im Terminal – die „Sechs-Tage-Woche und Doppelschichten“ eingeführt werden, dies sei bereits beschlossen.

Haftung für das Papier übernimmt der Regierende nicht. „Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Richtigkeit der Angaben im ausschließlichen Verantwortungsbereich der Geschäftsführung der FBB liegt“, heißt es in dem von Flughafenkoordinator Engelbert Lütke Daldrup unterzeichneten Anschreiben.

Eine gute Nachricht für den Airport

Durch eine Antwort Müllers auf eine parlamentarische Anfrage des Piraten Martin Delius wurde zudem wieder eine frühere BER-Panne bekannt. Danach waren auf der Baustelle auch Brandschutzfachleute ohne die nötigen Zertifikate eingesetzt, „diese allerdings, soweit bekannt, im niedrigen einstelligen Bereich“.

Es gibt auch eine gute Nachricht für den Airport. Die Staatsanwaltschaft Cottbus bestätigte, dass die Ermittlungen wegen Baugefährdung, die wegen der überschweren Ventilatoren am BER-Dach eingeleitet worden waren, eingestellt wurden. Da diese noch nicht in Betrieb gewesen seien und das Problem noch rechtzeitig erkannt wurde, habe die Voraussetzung einer akuten Gefährdung von Leib und Leben nicht vorgelegen.

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