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BER-Chef Karsten Mühlenfeld kurz vor Beginn einer Sitzung des Flughafen-Sonderausschusses im Landtag am 18.07.2016 in Potsdam.

© dpa

Hauptstadtflughafen: Airport-Chef: „BER-Start bis November 2017“

Der Hauptstadtflughafen BER soll nach Angaben seines Chefs Karsten Mühlenfeld bis Anfang November 2017 eröffnet werden. Damit präzisierte er das Ziel der Fertigstellung.

Am unvollendeten neuen Hauptstadt-Airport in Schönefeld sollen nach Worten von Flughafenchef Karsten Mühlenfeld spätestens Anfang November 2017 Flugzeuge starten und landen. Dieses Ziel bekräftigte Mühlenfeld am Montag im BER-Sonderausschuss des brandenburgische Landtages in Potsdam, trotz der bisher nicht aufgeholten Rückstände und der weiterhin nicht vorliegenden nächsten Baugenehmigung. „Es gibt nach wie vor eine Chance, 2017 fertig zu werden“, sagte er. Es gehe dabei um eine „vollständige Inbetriebnahme“. Er präzisierte auch das angestrebte Eröffnungsdatum, in dem er einen BER–Start in den Schnee- und Frostmonaten Dezember, Januar und Februar strikt ausschloss. „Wir gehen davon aus, dass der Flughafen zum Flugplanwechsel Ende Oktober, Anfang November 2017 eröffnet werden kann.“

Allerdings hat der Flughafen im letzten halben Jahr alle selbst gesteckten Meilensteine für einen BER-Start 2017 verfehlt, so dass der Fahrplan bereits mehrfach gestaucht werden musste, es keine Puffer mehr gibt. Um den BER nach vier verschobenen Terminen 2017 zu eröffnen, sollten ursprünglich im März 2016, dann am 15. Juli 2016 die Bauarbeiten fertig sein. Jetzt wird dafür das Jahresende 2016 genannt. Bis Oktober muss Mühlenfeld den Airlines verbindlich mitteilen, ob es mit einem BER-Start 2017 tatsächlich etwas wird. Viel hängt davon ab, ob die dringend benötigte Teil-Baugenehmigung für die Entrauchungsanlage, der so genannte 5. Nachtrag, nun bis August vorliegen wird. Mühlenfeld zeigt sich zuversichtlich, dass das gelingt. „Wir arbeiten hart daran“, sagte er dem Tagesspiegel. Den Antrag hatte der Flughafen Ende Juni nach einem Kompromiss zu den Genehmigungsproblemen um die Entrauchung zwischen Terminal und Tiefbahnhof eingereicht, ein dreiviertel Jahr später als ursprünglich geplant. Es gebe keine unerwarteten, gravierenden neuen Forderungen der Baubehörde, sagte Mühlenfeld. Man sei in guten Gesprächen über die zu klärenden Details.

Interessenkollisionen?

Thema im Brandenburger BER-Ausschuss war auch die umstrittene Vergabe eines Externen Controllinggutachtens an frühere Flughafen-Berater durch die drei BER-Eigentümer Berlin, Brandenburg und Bund. Das Gutachten hatte 2015 die inneren Abläufe, Berichts- und Controllingsysteme der Flughafengesellschaft unter die Lupe genommen.

Erstellt hatte es ein Bieterkonsortium von drei Firmen, das Anfang 2015 den Zuschlag erhalten hatte. Wie berichtet, waren zwei der drei Firmen früher als Berater für den Flughafen tätig – teilweise für innere Strukturen und Abläufe. Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (Linke) bestritt Interessenkollisionen. Die Firmen seien zwar früher für den Flughafen tätig gewesen, nie aber beim BER-Projekt.

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