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Unten hui, oben pfui: Das Terminaldach des BER in der Haupthalle des künftigen Flughafens.

© Mike Wolff

Hauptstadtflughafen Schönefeld: BER-Terminal wegen Einsturzgefahr gesperrt

Neuer Rückschlag am unvollendeten Berliner Flughafen: Wegen möglicher Einsturzgefahr am Dach ist ein Teil des Passagierterminals selbst für Bauarbeiter nicht zugänglich.

Die Sperrung gilt seit vergangenem Freitag - damit ist das betroffene BER-Areal selbst für Bauarbeiter nicht mehr zugänglich. Das hat die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) am Sonntag mitgeteilt. Das Unternehmen informierte allerdings erst über die neuen Statik-Probleme, nach dem diese zuvor von der „Bild am Sonntag“ (BamS) publik gemacht wurden.

Die Sperrung sei „rein vorsorglich“, heißt es in einer FBB-Erklärung. Es geht um unter dem Terminaldach montierte Technikbühnen für tonnenschwere Rauchgasventilatoren. Die sind aber nach einem aktuellen Statikgutachten doppelt so schwer wie geplant, statisch untersucht und genehmigt. Nach Tagesspiegel-Recherchen droht infolge der neuen Probleme die für 2017 geplante BER-Eröffnung endgültig zu platzen, die schon vorher auf der Kippe stand.

Eigentlich sollte im künftigen Terminal demnächst der vor einem BER–Start nötige Umbau der Entrauchungsanlage beginnen, die in mehrere Einheit zerlegt werden und eine neue Rauchabfuhr - statt bisher durch den Keller - über Schornsteine durchs Terminaldach erhalten soll. Für deren Einbau hatte die FBB ein umfassendes Statikgutachten in Auftrag gegeben, mit dem der Flughafen nun einmal mehr vom Baustellen-Chaos vor der geplatzten Eröffnung 2012 eingeholt wird.

Bin schon seit Jahren der Meinung, dass dieses 'Luftschloss' komplett abgerissen und bei Null wieder begonnen werden sollte - diesmal allerdings richtig.

schreibt NutzerIn HarryLime

„In drei der insgesamt 20 Deckenfelder wurden offensichtlich vor dem alten Eröffnungstermin 2012 schwerere Rauchgasventilatoren eingebaut als in der ursprünglichen Planung angenommen“, heißt es in der Erklärung der FBB. Daher sei ein „neuer Standsicherheitsnachweis“ nötig. „Die FBB wird dies nun angehen.“

Weitere Details nennt der Flughafen nicht. Wie dramatisch die schwarz gebauten Überlasten sind, illustriert das von der BamS teilweise im Faksimile abgedruckte Gutachten der Tragwerksprüfer „Schlaich, Bergermann und Partner“. Es seien „gravierende Überschreitungen“, heißt es darin. „Die vorhandenen Lasten sind ca. zweimal größer als die angenommenen Lasten.“ Deshalb wurden im Terminal unter den Technikbühnen der „Gefahrenbereich“ gleich über vier Etagen abgesperrt, betroffen ist auch der künftige „Marktplatz“, die künftige Shopping-Mall.

Der Grünen-Obmann im Berliner BER-Untersuchungsausschuss Andreas Otto forderte eine Erklärung des Berliner Regierenden Michael Müller, der den BER-Aufsichtsrat leitet.

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