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Gepollerter, grün gefärbter Radweg in Berlin.

© Paul Zinken/dpa

Hauptstadtverkehr: Berlins erster gepollerter Radweg ist eröffnet

Er ist breiter und durch Poller geschützt: Der Radfahrstreifen in der Holzmarktstraße ist ein Modellversuch. Er soll Fahrradfahren in Berlin sicherer machen.

Er hat Poller, er ist grün und er ist breit. In der Holzmarktstraße hat die Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) am Donnerstag den ersten „geschützten Radfahrstreifen“ Berlins eröffnet – stilecht mit einem ersten Abradeln. Bei dreieinhalb Metern Breite ist problemloses Überholen möglich. Weiß-rote Poller trennen den Radverkehr vom Autoverkehr und verhindern, dass illegale Autoparker ihn blockieren.

Nach Angaben Günthers sind die gepollerten Radfahrstreifen ein Modellversuch und werden nun fünf Jahre lang erprobt. Zuvor hatte sie im Verkehrsausschuss gesagt, dass verschiedene Poller auf ihre Haltbarkeit und Wirksamkeit getestet werden sollen. An der Kolonnenstraße war vor ein paar Tagen an der „Todeskreuzung“ von Schöneberg ein anderes Pollermodell aufgestellt worden, allerdings nur auf wenigen Metern. Nachdem Anfang des Jahres an der Einmündung der Kolonnenstraße in die Hauptstraße eine Radfahrerin von einem rechtsabbiegenden Lastwagen überfahren worden war und dabei zu Tode kam, hatten Fahrradaktivisten massiv geschützte Radwege für ganz Berlin gefordert.

In der Vergangenheit waren Radwege nur mit weißer Farbe auf der Fahrbahn markiert worden – was Missbrauch nicht verhindert. Bislang sind geschützte Radwege nicht in der Straßenverkehrsordnung verankert, außerdem fehlt es vielerorts an Platz. Weitere acht geschützte Radfahrstreifen sind in Planung oder im Bau, zum Beispiel an der Karl-Marx-Allee und an der Hasenheide. 2019 folgen Karl-Marx-Straße, Frankfurter Allee, Alt Friedrichsfelde, Amrumer Straße, Dahlemer Weg und Märkische Allee.

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