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Haus Cumberland: Neue Hoffnung für Luxuskomplex

Die Immobiliengruppe Orco will das brach liegende Baudenkmal Haus Cumberland neu beleben - als "Lifestyle-Standort". Statt eines Hotels sollen dort Luxusgeschäfte, Restaurants und Büros entstehen.

"Wir wollen Haus Cumberland aus dem Dornröschenschlaf erwecken“, sagt Sabrina Eilers. Sie ist die Sprecherin der Immobiliengruppe Orco. Für 150 bis 170 Millionen Euro will der Investor das seit Jahren leer stehende Baudenkmal am Kurfürstendamm zum "Lifestyle-Standort“ machen – mit Luxus-Boutiquen, edler Gastronomie und Büros. Der Bauantrag soll Ende Oktober gestellt werden, mit der Genehmigung rechnet Orco im Februar. Die Neueröffnung ist für das vierte Quartal 2011 geplant. Im BVV-Stadtplanungsausschuss wurde das Projekt begrüßt, Bezirksverordnete lobten das "zweite Leben“ für den Altbau.

Bislang waren neue Nutzungsideen stets gescheitert. Mehrere Investoren planten ein Luxushotel in dem 60 Meter breiten und 180 Meter tiefen Gebäudekomplex zwischen Ku’damm, Lietzenburger Straße, Bleibtreu- und Schlüterstraße. Auch Orco wollte nach dem Kauf vor zwei Jahren ein Fünf-Sterne-Hotel ansiedeln – verwarf dies aber nun nach Marktrecherchen, die keinen wirtschaftlichen Betrieb erwarten ließen. Ob sich für die Läden und Büros problemlos Mieter finden werden, ist offen – denn die Vermarktung hat noch gar nicht begonnen.

Ursprünglich Luxusherberge

Ursprünglich war Haus Cumberland als Luxusherberge mit hohen Stuckdecken, prächtigen Festsälen, großen Höfen und einer Badeanstalt unterm Dach entstanden. Doch schon die Eröffnung 1912 stand unter keinem guten Stern, der Bauherr war pleite. Wenige Jahre lang diente das Gebäude später als Luxushotel, dann zogen Verwaltungen ein. Seit dem Auszug der Oberfinanzdirektion im September 2002 steht es leer und wurde manchmal für Filmdrehs genutzt – zum Beispiel für den Hollywoodstreifen "Die Bourne Verschwörung“.

Der Haupteingang am Kurfürstendamm soll nun neue Schaufenster erhalten und die Muschelkalkfassade nach einer Reinigung wieder heller erstrahlen. Als "zentrale Adresse“ zum Einkaufen und Verweilen stellt sich das Architektenbüro Reese, Lubic & Woehrlin einen der Höfe vor, der als Gartendenkmal geschützt ist. Rund um einen alten Brunnen sollen sich Modeläden, Confiserien, Juweliere oder andere Händler ansiedeln. Vom Niveau her sollen sie zu den Luxusläden internationaler Marken passen, die sich bereits in den vorigen Jahren rundum am Kurfürstendamm im Bereich des Olivaer Platzes angesiedelt haben.

Abgerissen wird der hintere Gebäudeteil an der Lietzenburger Straße. Bei diesem handelt es sich nicht um echte alte Bausubstanz, sondern um eine wenig originalgetreue und schmucklose Rekonstruktion aus den 50er Jahren. Ein Neubau an dieser Stelle soll ebenfalls Läden und Lokale aufnehmen. Wie die Fassade dort künftig aussehen wird, steht allerdings noch nicht fest.

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