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Berlin: Hausbesitzer: Betriebskosten steigen weiter Kritik vor allem an hohen Wasserpreisen Leerstand geht in den meisten Stadtteilen zurück

Berlin - Ob Heizung, Wasser, Müll oder auch Grundsteuer: Die Betriebskosten für Wohnungen steigen mit sieben Prozent deutlich, die Mieten aber weniger und die Leerstände gehen auffallend zurück: Das hat der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen BBU ermittelt, dessen Mitglieder 40 Prozent des Berliner Wohnungsbestandes verwalten. Nach BBU–Angaben sind die Betriebskosten im aktuellen Abrechnungszeitraum 2007 um 14 Cent pro Quadratmeter und Monat auf 2,24 Euro gestiegen.

Berlin - Ob Heizung, Wasser, Müll oder auch Grundsteuer: Die Betriebskosten für Wohnungen steigen mit sieben Prozent deutlich, die Mieten aber weniger und die Leerstände gehen auffallend zurück: Das hat der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen BBU ermittelt, dessen Mitglieder 40 Prozent des Berliner Wohnungsbestandes verwalten.

Nach BBU–Angaben sind die Betriebskosten im aktuellen Abrechnungszeitraum 2007 um 14 Cent pro Quadratmeter und Monat auf 2,24 Euro gestiegen. Wegen der hohen Betriebskosten, die das „Heizen bald unbezahlbar“ machten, müsse der Senat einen „ordnungspolitischen Rahmen“ setzen. BBU-Vorstandsmitglied Ludwig Burkardt fordert besonders bei den Wasserpreisen „transparente Tarifkalkulationen“, sonst würden Einsparerfolge durch ständige Preiserhöhungen aufgezehrt. Es müsse eine unabhängige Preisprüfungsstelle geben, etwa beim Landesrechnungshof. Trotz der Preiserhöhungen lägen die Betriebskosten der BBU-Unternehmen auf dem Niveau von 1995, was eine „außerordentliche Leistung“ sei. Dennoch müsse ein durchschnittlicher Berliner Haushalt mittlerweile fast 200 Euro im Jahr mehr für Trink- und Abwasser zahlen als ein Haushalt in Köln oder München.

Der Mietanstieg hat sich mit zwei Prozent etwas abgeschwächt. Bei den 140 Berliner Mitgliedsunternehmen liegt er mit 4,56 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete weiter unter dem Mietspiegeldurchschnitt von 4,75 Euro. Die Mieten bewegten sich noch immer auf einem Niveau, um das viele andere Städte Berlin beneideten, meint Burkardt. Und auch der vergleichsweise geringe Leerstand in den BBU-Beständen könne vor allem ostdeutsche Städte neidisch machen: Mit knapp 30 500 Wohnungen hat sich die Leerstandsquote von 5,1 auf 4,6 Prozent verringert, in 18 von 23 Stadtteilen stehen weniger Wohnungen leer als letztes Jahr. Am höchsten ist die Quote mit 8,4 Prozent weiterhin in Hellersdorf, am geringsten in Mitte mit 2,2 Prozent, auch das sei ein Zeichen, dass die Innenstadt an Attraktivität gewinnt, meint Burkardt. Berlin biete handfeste Standortvorteile, zu denen das umfangreiche und preiswerte Wohnangebot gehört.

Aber viele Wohnungen sind auch zu teuer: Von mehr als 205 000 Sozialwohnungen stehen fast 13 000 leer, auch eine Folge der gestrichenen Förderungen. Die Netto-Kaltmieten liegen oft mehr als 50 Cent pro Quadratmeter und Monat über der Durchschnittsmiete, für einkommensschwache Familien werde eine Sozialwohnung vielfach unerschwinglich. „Hier wurde beim Förderabbau nicht zu Ende gedacht“, meint der BBU.

Insgesamt stehen nach Auskunft der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung derzeit 108 000 Wohnungen länger als sechs Monate leer. Die Leerstandsquote für den gesamten Berliner Bestand beträgt 5,5 Prozent.

Christian van Lessen

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