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Berlin: Hautschuppe als Indiz

Seriendieb bestreitet Raubmord an Rentnerin

Zehn Jahre lang war Ismet H. als Seriendieb unterwegs. „Gewalttaten passen nicht zu ihm“, ist sein Verteidiger überzeugt. Doch die Staatsanwaltschaft sieht das anders. Seit gestern muss sich der 36jährige Bosnier wegen Raubmordes vor dem Landgericht verantworten. Er und ein noch unbekannter Komplize sollen die alleinstehende Rentnerin Brigitte W. im März 2000 in ihrer Lichtenrader Wohnung geschlagen, gefesselt und dann so geknebelt haben, dass die Frau erstickte. Die Täter flohen mit Bargeld bis zu 15 000 Euro, Schecks und Schmuck der 66-jährigen Frau.

Es war eine unscheinbare DNA-Spur, die den Verdacht 18 Monate nach der Tat auf H. lenkte. Auf dem blauen Klebeband, mit dem die Witwe gefesselt war, fand sich eine Hautschuppe des polizeibekannten Serieneinbrechers. Doch geständig ist H. nicht. „Ich habe nichts mit dem Tod der Frau zu tun, habe die Wohnung nie betreten“, ließ er über seinen Verteidiger erklären. Wie das Klebeband in die Wohnung der Rentnerin gelangte, wisse er nicht. Er habe aber auf verschiedenen Baustellen mit solchem Material gearbeitet.

Es ist ein Fall, der viele Fragen aufwirft. Die frühere Versicherungs-Angestellte Brigitte W. galt als vorsichtige Nachbarin, die Fremde nicht in die Wohnung ließ. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. K. G.

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