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Ihr Ex-Freund Robin H., seine Mutter und drei mutmaßliche Komplizen müssen sich nun vor Gericht verantworten.

© dpa

Heimtückisches Komplott: Mord an Pferdewirtin wird vor Gericht verhandelt

Liebe, Habgier und ein Killer: Neun Monate nach dem Mord an der Pferdewirtin Christin R. in Lübars kommen ihr Ex-Freund Robin H., seine Mutter und drei mutmaßliche Komplizen vor Gericht. 

Für die junge Frau war es die große Liebe. Sie glaubte an eine gemeinsame Zukunft mit dem Mann, mit dem sie die Leidenschaft für Pferde teilte. Doch Christin R. wurde Opfer einer perfide geplanten Tötung. Ein Komplott, das Menschen geschmiedet haben sollen, denen sie vertraute: Robin H., ein 24-jähriger Springreiter, und dessen Mutter. Neun Monate nach dem Mord an der 21-jährigen Pferdewirtin, deren Leben mit mehr als 2,4 Millionen Euro versichert war, stehen sie und drei mutmaßliche Komplizen ab Donnerstag (9.30 Uhr, Saal 500) vor Gericht.

Christin R. hatte den Ermittlungen zufolge zwei Mordanschläge überlebt, als sie in der Nacht zum 21. Juni auf dem Parkplatz gegenüber dem Freibad in Lübars in eine Falle gelockt wurde. Robin H. habe um das Treffen gebeten. Man trank noch Sekt. Plötzlich aber sei mit Steven A. (22) der mutmaßliche Killer, der den Auftrag für 500 Euro angenommen habe, aus dem Gebüsch gesprungen. Christin R. wehrte sich. Sie hatte keine Chance. Steven A. soll sie mit einem Seil erdrosselt haben.

Es geht nun um heimtückischen Mord aus Habgier und zwei Mordversuche in wechselnder Beteiligung. Mutter und Sohn verfolgten laut Anklage ihren schrecklichen Plan kaltblütig und über Monate hinweg. Sie wollten sich, so ist die Staatsanwaltschaft überzeugt, ihren Lebenstraum erfüllen: Einen eigenen Pferdehof. Als Christin R. noch mit ihnen unter einem Dach lebte, seien acht Lebensversicherungen abgeschlossen worden – im Namen von Christin R. und Robin H. als Begünstigten. Höchstens zwei der Verträge soll sie selbst unterschrieben haben.

Der grausige Krimi nahm einen langen Anlauf. Die junge Frau aus Lübars war Auszubildende auf einem Pferdehof in Brandenburg, als im März 2011 Robin H. und die 56-jährige Cornelia H. dort erschienen. Doch sie konnten die Pacht nicht zahlen. Beide versuchten es danach mit einem Pferdehof im havelländischen Friesack. Im Oktober 2011 kam Christin R. nach. Sie und Robin H. waren bereits ein Paar. Doch auch in Friesack kamen Mutter und Sohn nicht mit den Finanzen klar. 245 000 Euro Schulden häuften sich an. Da sollen sie Christin R.s Leben versichert und auf Mord gesetzt haben.

Der erste Anschlag im April 2012. Cornelia H. als Schwiegermutter in spe stach Christin R. in der Küche ein Messer in den Rücken. Danach tat sie so, als wäre sie verwirrt. Der zweite Versuch im Mai mit Gift im Sekt. Diesmal wurde Tanja L. (27), die neue Freundin von Robin H., tätig. So gestand sie bei der Polizei. Schließlich habe sie über ihren Bruder (24) Steven A. als Killer besorgt. „Scheiße, die hat mich gekratzt, jetzt haben sie meine DNA“, habe er auf dem Parkplatz zu ihr und H. gesagt. Der vorbestrafte Mann aus Dortmund aber bestritt den Angriff und behauptete: „Robin hat es gemacht.“

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