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Heizungsausfall in Westend: ... und Sarrazin im Pullover

Was der prominente Westender Thilo Sarrazin seinen Nachbarn diesmal wohl riet? Bernd Matthies über den Frost und seine Berliner Kollateralschäden.

Das muss man der Klimakatastrophe lassen: Sie verstellt sich wirklich mit äußerster Raffinesse. Aber muss sie es nun gleich derart übertreiben? Bis minus zehn, ungefähr, ist es eben einfach kalt.

Doch das, was jetzt passiert, geht über diese Grenze hinaus. Werden die Schutzschichten ausreichen, die wir gegen derlei Extremwetter um uns errichtet haben? Und wird notfalls das Fluchtauto noch anspringen, wenn der Diesel im Tank zu Pudding erstarrt?

Der Ausfall eines Heizkessels im Kraftwerk Reuter ist so ein Fall. Kann passieren, klar, aber bei minus 18 ist das eben doch eine andere Größenordnung von Störung. Man sitzt nicht einfach im Dunkeln und macht notfalls die Taschenlampe an, sondern erlebt, wie die vermeintlich sichere Wohnung langsam ihre Schutzwirkung verliert. Wer hat schon einen funktionsfähigen Kamin und das viele Holz dazu?

Nur wenige werden das so gelassen sehen wie der Westender Thilo Sarrazin, der ja Hartzern und anderen, die sich keine hohen Heizkosten leisten können, schon vor Jahren riet, den Thermostaten runterzudrehen und einen Pullover mehr anzuziehen. Ob er am gestrigen Vormittag auch kalte Füße bekommen hat?

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