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Heizungsausfall: Kältefrei am Fichtenberg-Gymnasium

Irgendwann halfen auch die dicken Fleece pullis nicht mehr: An der Fichtenberg-Oberschule in Steglitz-Zehlendorf gab es gestern kältefrei.

„In einigen Klassenzimmern hatten wir nur 15, 16 Grad“, sagte Schulleiter Rainer Leppin. Der Kälterekord wurde in den Sanitärräumen gemessen: In der Toilette war es am Donnerstagmorgen 4,5 Grad kalt. Auch in anderen Berliner Schulen hat es Heizungsprobleme oder Rohrbrüche gegeben.

Warm anziehen mussten sich gestern auch rund 3000 Mieter der Thermometersiedlung in Lichterfelde. Weil ein Rohr der Fernwärme geplatzt war, müssen die Familien vorerst mit Heizlüftern und dicken Pullis auskommen. Vattenfall versuchte am Abend noch, das Problem in den Griff zu bekommen. Fernwärme bezieht auch der Altbau der Fichtenberg-Oberschule. „Wir haben schon seit Jahren Probleme mit der Heizung, und wir haben das mehrmals dem Schulamt und Vattenfall gemeldet“, sagte der Schulleiter. Die Klassenzimmer im Erdgeschoss konnten gestern noch auf gut 21 Grad aufgeheizt werden. Doch das Messteam, das sein Thermometer in 1,50 Meter Höhe in die Luft hielt, konnte im zweiten Stock gerade noch 16,6 Grad ablesen. In der Nachbarschule kletterte die Temperatur gerade noch auf 14,9 Grad.

Etwa 400 Kinder und Jugendliche wurden also nach Hause geschickt. Die rund 300 Schüler der 7. Klassen sowie der 12. und 13. Klasse zogen gestern derweil in die warmen Erdgeschossräume um – und bekamen Unterricht nach Stundenplan. „Da geht es ja auch um die Probezeit und das Abitur“, sagte Leppin. Auch alle Lehrer blieben in dem Gebäude an der Rothenburgstraße 18, in ihrem 21,1 Grad warmen Zimmer, es standen Konferenzen an. Elternvertreterin Nicole Bartsch-Neumann sagte, Mütter und Väter hätten die Kältefrei-Entscheidung begrüßt.

Vattenfall-Sprecherin Barbara Meifert sagte, gestern noch habe ein Techniker in Absprache mit dem Bezirk die Leistung in der Heizungszentrale in der Schule erhöht. „Zudem waren da Heizkreise für einzelne Gebäudeteile im Ungleichgewicht, möglicherweise weil es dort während Bauarbeiten manuelle Eingriffe gab.“ Bei der Senatsbildungsverwaltung sagte Pressesprecher Jens Stiller, laut einer Verwaltungsvorschrift müssten Büroräume in der öffentlichen Verwaltung mindestens 20 Grad warm sein. Bei ihm hatten sich zuletzt Eltern beschwert. Sie wollten ihre Kinder nicht mehr zur Schule schicken, weil der Schulweg bei der Kälte angeblich eine Zumutung sei.

Annette Kögel

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