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Berlin: Hellersdorf will am 1. Mai ein Zeichen der Toleranz setzen

Hellersdorf. Mit einem "Maifest der Kulturen" will der Bezirk dem angekündigten NPD-Aufmarsch in Hellersdorf am 1.

Hellersdorf. Mit einem "Maifest der Kulturen" will der Bezirk dem angekündigten NPD-Aufmarsch in Hellersdorf am 1. Mai Widerstand entgegensetzen. Für diesen Tag ist im Stadtteilzentrum "Helle Mitte" eine sechstündige Veranstaltung für Toleranz, gegen Rassismus und Gewalt geplant. "Wir rufen Bürger, Vereine und Unternehmen auf, sich an diesem Fest zu beteiligen", sagte Bürgermeister Uwe Klett (PDS). Erste Gespräche zum Programmablauf hat es bereits gegeben. So will der Investor des Stadtteilzentrums den ersten Teil der Veranstaltung gestalten und finanzieren. Die Firma verhandele derzeit mit Unternehmen der Region, die sich beteiligen wollen, berichtete Klett. Von 11 bis 14 Uhr soll es auf dem Alice-Salomon-Platz ein abwechslungsreiches Kulturprogramm geben. Außerdem werden jede Menge Stände platziert.

Für die Zeit von 14 bis 17 Uhr ist das Bezirksamt verantwortlich. Gedacht ist sowohl an Konzerte von Jugendbands als auch an sportliche Aktivitäten. Auch Vereine und Klubs haben die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Der Fusionspartner Marzahn erklärte sich auch bereit, die NPD-Gegenveranstaltung mit zu organisieren. Initiator des "Maifestes der Kulturen" sind die Hellersdorfer Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung. SPD, PDS und CDU hatten, wie berichtet, in der BVV vor zwei Wochen diesen Antrag eingebracht.

Damit es am 1. Mai zu keinen gewalttätigen Auseinandersetzungen mit NPD-Anhängern kommt, engagiert sich der Bürgermeister für eine Sicherheitspartnerschaft mit der Polizei. Man habe aus den Vorfällen von 1997 gelernt. Damals hatte es am Bahnhof Wuhletal nach einer Veranstaltung gegen einen geplanten NPD-Aufmarsch eine Schlägerei zwischen rechtsextremistischen und linken Jugendlichen gegeben.

Die NPD will nun offensichtlich ihre Demonstration am Stadtrand durchführen, weil sie hofft, dort viele Anhänger zu mobilisieren. Bei den Bundestagswahlen vor zwei Jahren hatten im Wahlkreis Marzahn/Hellersdorf rechtsradikale Parteien zusammen 7,7 Prozent der Stimmen erhalten.

bey

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