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"Es war ein intensiver, bewegender und emotionaler Urlaub", sagt Beatrix Pein über ihre Arbeit in der Kleiderkammer eines Flüchtlingsheims.

© Privat

Helles Deutschland: Kleider für Flüchtlinge

Beatrix Pein, 42, aus Karlshorst, hat ihre Arbeit in der Kleiderkammer eines Flüchtlingsheims voll gepackt.

"Ich arbeite in der Kleiderkammer im Flüchtlingsheim in Karlshorst, sortiere die Spenden und verteile sie an die Flüchtlinge. Aktuell haben wir Spendenstopp, vor allem Sommersachen haben wir im Überfluss. Gebraucht wird immer Männerkleidung in kleinen Größen, vor allem Schuhe. Am Anfang standen wir zwischen Bergen und haben sortiert, das ist jetzt besser geworden.

Ich wollte schon immer etwas Soziales machen, und das hatte sich einfach angeboten. Eigentlich arbeite ich im Handel, das lässt sich gut vereinbaren mit meinem Ehrenamt. Ich freue mich jetzt richtig, wenn ich frei habe und in die Kleiderkammer fahren kann oder sonst irgendwie helfen kann.

Kraft schöpfen aus der Flüchtlingsarbeit

In meinem Urlaub war ich jeden Tag zwischen sechs und zehn Stunden täglich dort. Am Anfang hatte ich ein schlechtes Gewissen, als ich nach Hause gekommen bin. Ich konnte einfach duschen gehen und mich auf meinen Balkon setzen, andere können das nicht. Mittlerweile habe ich Routine und kann das abschalten. Aus der Arbeit mit den Flüchtlingen ziehe ich total viel Kraft.

Das ‚Danke’ und das Lächeln, das man zurückbekommt, motivieren mich. Die Flüchtlinge strahlen, wenn sie einen sehen, und freuen sich immer total. Meine Tochter ist 16 und war in den Sommerferien auch dabei. An eine junge Dame im Flüchtlingsheim kann ich mich noch gut erinnern. Sie stand in der Kammer bei der Umstandsmode und ich wollte sie darauf hinweisen, dass sie bei den anderen Sachen richtiger sei. Da hat sie ihren Mutterpass aus der Tasche gezogen und so gestrahlt, dass ich sie sofort umarmen wollte. Da bekomme ich jetzt noch Gänsehaut."  

Sind auch Sie in der Flüchtlingshilfe aktiv oder kennen Sie jemanden, den wir hier vorstellen sollten? Schicken Sie uns eine E-Mail an berlin@tagesspiegel.de

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