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Pfarrerin Beate Dirschauer wird die Flüchtlingskirche in Kreuzberg ein Jahr lang betreuen.

© Privat

Helles Deutschland: Sie betreut die erste Flüchtlingskirche in Berlin

Beate Dirschauer, 52, hofft, dass die Flüchtlingskirche ein Ort der Begegnung und Vernetzung wird.

"Im vergangenen Herbst hat die evangelische Kirche in Berlin Brandenburg- schlesische Oberlausitz beschlossen, eine Flüchtlingskirche zu eröffnen. Sie hat damit lange  vor diesem Sommer, in dem die Bilder und Zahlen von Flüchtenden alle erreichen, zusammen mit der Diakonie ein deutliches Zeichen gesetzt.  Angesichts der Größe der derzeitigen Herausforderung ist die Flüchtlingskirche sicher nur ein Beitrag, aber er entspricht dem Gebot Jesu (Matthäusevangelium Kap.  25, 35 c):  „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen".

Das Gebot, Verfolgte zu schützen, findet sich unter dem Begriff  „Heiligtumsasyl“ in fast allen Religionen. Die ökumenische Initiative 'Asyl in der Kirche' ist schon seit dreißig Jahren bestrebt,  Flüchtlinge unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder Weltanschauung zu unterstützen, und wird nun in der  Flüchtlingskirche arbeiten. Hier soll  ein Ort der Vernetzung entstehen –  zwischen Geflüchteten und Beheimateten. Es wird ein Cafe der Begegnung und Raum für Workshops, interkulturelle Theater- und Musikgruppen und Lesungen geben. Die Flüchtlingskirche bietet keine Unterkünfte.

Hilfe für Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer

Wir verstehen diesen Ort und seine Aufgaben  als  Kompetenzzentrum. Das Besondere: Die Belange der Geflüchteten sind ebenso im Blick wie die  Fragen und Sorgen der Ehrenamtlichen. Das Team bietet  in der Kirche und auch mobil in ganz Berlin und Brandenburg Beratungen, Seelsorge und Weiterbildungen an. Niemand soll sich als „hilfloser Helfer“ fühlen.

Anstehende Identitätsfragen  von Kirche und Gesellschaft sollen bedacht und über den Umgang mit erschreckenden rechtsextremen Meinungen und Übergriffen diskutiert werden.

Wir wollen uns gemeinsam dafür einsetzten, dass die überwiegend  wohlmeinende Stimmung gegenüber Geflüchteten nicht kippt und die Gesellschaft sich nicht polarisiert. Ich freue mich, in dem Team mitzuwirken, in diesem Haus  für Menschenfreunde und für Menschenrechte. Wir treten ein  für  die Würde des Menschen. In besonderen Gottesdiensten und Friedensgebeten fordern und erbitten wir Gerechtigkeit."

Die Flüchtlingskirche-St. Simeon befindet sich in der Wassertorstrasse 21 a in Berlin-Kreuzberg.

Sind auch Sie in der Flüchtlingshilfe aktiv oder kennen Sie jemanden, den wir hier vorstellen sollten? Schicken Sie uns eine E-Mail an berlin@tagesspiegel.de

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