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Noch einmal so richtig satt sehen an prächtigen Farben und durch die Sonne tanzen, bevor das wochenlange Berliner Wintergrau(en) hereinbricht.

© dpa

Herbst in Berlin: Tipps für das letzte schöne Wochenende

Dieses Wochenende wird womöglich das letzte schöne in diesem Herbst – speziell der Sonnabend. Ein paar Tipps, um das Beste daraus zu machen.

Der Freitag war ja schon nicht schlecht, aber der heutige Sonnabend soll noch besser werden: Viel Sonne bei bis zu 15 Grad ist versprochen. Außerdem soll der frische Wind deutlich abflauen.

Der Oktober holt Gold auf der Zielgeraden – und Berlin steht ein Tag bevor, der so schön so schnell nicht wiederkommen wird. Zumindest nicht für jene, die werktags arbeiten müssen. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt für Dinge, die man am besten heute tut. Es sei denn, es macht einem nichts aus, ein knappes halbes Jahr auf ähnlich schönes Wetter zu warten.

Abgrillen. Holzkohle gibt’s im Supermarkt inzwischen ganzjährig, die Zutaten fürs Grillmenü ohnehin. Da in der Nacht zu Sonntag die Uhren umgestellt werden, ist heute der letztmögliche Termin für ein abendliches Grillvergnügen im Hellen (Sonnenuntergang heute: 17.55 Uhr, morgen: 16.53 Uhr). Davon abgesehen grillt es sich auch mittags besser als mancher Abendgriller glaubt.

Waldwandern. Die Laubbäume werden nur noch wenige Tage so schön leuchten. Die Forstverwaltung empfiehlt besonders das Gebiet zwischen Tegeler See und Hermsdorf, wo relativ viel Laubwald steht. Aber auch Richtung Saubucht im Grunewald sowie an der ehemaligen Friedhofsbahn zwischen Wannsee und Stahnsdorf soll es besonders schön sein.

Boot fahren lassen. Ausflugsschiffe wie die von Stern & Kreis sowie Reederei Riedel sind die naheliegendste Variante, aber nicht die einzige. Für kombinierte Rad- oder Wandertouren bieten sich die Saisonfähren der BVG an, die noch bis zum 1. November fahren, so die Ruderfähre F 23 über die Müggelspree in Rahnsdorf sowie die F 21 über die Dahme zwischen Schmöckwitz (Seeblick) und Krampenburg. Letztere lässt sich zu einer herrlichen Runde nutzen: Von Grünau mit der Uferbahn (Tram 68) nach Schmöckwitz, auf dem Uferweg ab Krampenburg am Langen See bis Wendenschloss spazieren und mit der F 12 nach Grünau.

Selber Boot fahren. Wärmer wird dem, der selber paddelt, rudert oder tritt. Das geht an allen größeren Seen. Besonders angenehm, weil windgeschützt, ist es am südöstlichen Stadtrand, wo man vom Bootsverleih Gosen direkt in Berlins größtes Naturschutzgebiet gelangt. Auch schön: Eine Solarboottour (führerscheinfrei) von und zur Schlossinsel Köpenick.

Parks erobern. In den Parks stehen besonders viele Laubbäume. Ein Fest fürs Auge sind der Treptower Park Richtung Plänterwald, der Tiergarten und der Park ums FEZ Wuhlheide. Dort gibt es außerdem große Auswahl an Spielplätzen.

Draußen speisen. Im Gleisdreieckpark im Café Eule lässt sich bei einem ausgiebigen Frühstück die Nase in die Sonne und die Zeitung in den Wind halten, am anderen Ende des Parks der urbane Herbst fotografieren und bis in die Dunkelheit über das friedliche Hin und Her und Drunter und Drüber staunen.

Und im großen Hof vor der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg ist Sonntag 11 bis 18 Uhr Streetfood-Market – ehe das sonntägliche große Foodtruck-Treffen Mitte November in die Winterpause geht. Wenn die Sonne auf die gut 20 zur Küche mit Tresen umgebauten Laster scheint und auch die Sitzplätze im Innenhof mitgewärmt werden, macht es besonderen Spaß, sich durch leckere Snacks zu mampfen. Junge Leute – aus Berlin oder hierher eingewandert – bieten ihre Spezialitäten an: Paella, Pies, ugandisches Streetfood, Raclette, Pulled Pork, indonesisches Surabi, rezente Waffeln, Fischburger, vegane Wraps, Schnitzel, Porchetta, Dim Sum…

Blumen genießen. Perfekt ist die Kombination aus Blütenpracht und gutem Essen. Das gibt’s beispielsweise im Hofcafé Mutter Fourage (Chausseestraße 15a in Wannsee). Dort kann man zwischen den letzten blühenden Stauden auf Gartenmöbeln draußen sitzen – bei Kaffee und Kuchen oder einem kleinen Mittagessen, als wär’s in Italien. Und das Beste: Man kann sich vom Gartenjahr mit all seinen Topf- und Schnittblumen noch was mit nach Hause nehmen, denn zum Café gehört auch eine Gärtnerei. Dieselbe Kombination gibt es in den Späthschen Baumschulen (Späthstraße 80/81 in Treptow).

Fußball gucken. Hertha spielt auswärts, aber Union zu Hause an der Alten Försterei, nämlich gegen Paderborn (das sind die mit Effe). Anpfiff ist am Sonnabend um 13 Uhr, das Stadion öffnet um 11.30 Uhr. Wem egal ist, wo er sitzt, der kann ja nach einem Platz in der Sonne fragen.

Flugzeugen hinterherschauen. Aussichtsterrassen unter freiem Himmel gibt es sowohl in Tegel als auch in Schönefeld (täglich 8 bis 20 Uhr, Eintritt 2, ermäßigt 1 Euro; Sicherheitskontrolle notwendig). Wer sich mit der Startbahn und einem geparkten Oldie begnügt, ist in Tempelhof noch besser dran.

Ins Umland fahren. Der Freizeitpark Germendorf bei Oranienburg ist nett für Kinder. Etwas retro, aber mit günstigen Preisen. Wer eher Tier- als Kinderlärm mag, fährt nach Linum (an der A 24 hinterm Dreieck Havelland), wo in den vergangenen Tagen noch etwa 70 000 Kraniche und ungezählte Gänse gerastet haben. Tagsüber ist es dort schön, abends wird es spektakulär, wenn bei Sonnenuntergang die Vögel in langen Ketten einschweben. Fernglas mitnehmen – und nicht zu dünn anziehen, denn man bleibt dort gern länger, als man eigentlich wollte!

Mitarbeit: Susanne Leimstoll, Carsten Werner, Kevin P. Hoffmann

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