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Berlin: Heuschnupfen im Winter

Pollenflug beginnt immer früher Nachtfrost bringt keine Milderung

Nachtfrost bis minus 6 Grad – das klingt so gar nicht nach Heuschnupfen. Und doch leiden schon wieder tausende Berliner unter juckenden Augen, triefenden Nasen und Asthmaanfällen. Haselnuss- und Erlenpollen machen ihnen jetzt das Leben schwer. Der Grund: Der milde Februar-Beginn ließ die ersten Bäume früh blühen. „Die paar kalten Nächte derzeit bringen keine Erleichterung“, sagt Torsten Zuberbier, Professor für Allergologie an der Charité. Dazu sei schon eine über mehrere Wochen andauernde Kälteperiode nötig. Seit zehn Jahren beobachten die Ärzte eine Veränderung: Der Pollenflug im Jahr dauert länger und startet früher. „Schon Ende Dezember/Anfang Januar müssen Allergiker mit den ersten Pollen rechnen“, sagt Zuberbier. Das sei vier Wochen früher als noch vor zehn Jahren, sagt Zuberbiers Kollegin Uta Rabe, Chefärztin der Dermatologie im Treuenbrietzener Johanniter-Krankenhaus.

Beide Allergologen raten den Betroffenen dringend zu einer medikamentösen Behandlung der Symptome – nach dem sie einen Facharzt aufgesucht hätten, der sich als Zusatzbezeichnung Allergologe nennen darf. „Vermeiden, nicht bewältigen“, sagt Rabe. Dazu stünden eine Reihe von wirksamen Präparaten zur Verfügung, die so genannten Antihistaminika, die die Beschwerden lindern könnten. Und sie verhinderten überdies, dass man auf weitere Pollenarten empfindlich reagiere und als Steigerungsform ein gefährliches Asthma ausbilde, sagt Rabe. „Man kann so trotz Heuschnupfen seine Lebensqualität bewahren“, sagt Zuberbier.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund rät auch zu Alternativen: Zum Beispiel jeden Abend vor dem Zubettgehen die Haare zu waschen und die Fenster geschlossen zu halten. Allergiker sollten morgens zwischen 6 Uhr und 8 Uhr lüften, dann sei die Pollenkonzentration am niedrigsten.

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