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Berlin: Highlife im toten U-Bahnhof

Filmfete unterm Potsdamer Platz

Das Leben, ein Tal der Tränen. Selbst der Alltag eines Zigarettenmädels ist von Frustrationen nicht frei. Hübsch anzusehen ist sie, muss nur nett lächelnd ihre einladend geöffneten Packungen darbieten, einige verlockende Worte an den potenziellen Raucher richten – schon langt er zu. Schön wär’s. Denn niemand griff zu, jedenfalls nicht am Anfang der „Minority Report“-Party im toten U-Bahnhof der künftigen Linie 3 unter dem Potsdamer Platz. Die Riege der Moderatorinnen und Seriendarsteller, die am Eingang von Kamerateam zu Kamerateam gereicht wurden, um ihr unbestechliches Urteil über den neuesten Spielberg abzugeben, waren mit dieser Aufgabe ja auch viel zu sehr beschäftigt, um auf „American Spirit“ zu achten. Später würden sie zugreifen, jetzt noch nicht.

„American Spirit“ – den n muss man ganz langsam einsaugen, dann kommen einem die Ideen zur erneuten Annäherung an die einstige Schutzmacht ganz von selbst. Stand nicht auch der US-Botschafter auf der Gästeliste? Und selbst wenn er nicht da sein sollte: Würde es nicht vor all den Kameras einen super Eindruck machen, wenn jetzt alle „American Spirit“ gen Himmel steigen ließen. Wobei der Himmel diesmal zwar nur eine Betondecke ist, aber ein Anfang wäre gemacht.

Später muss dann doch mancher zu den patriotischen Glimmstängeln gegriffen haben, denn die umherzuckenden Laserblitze kamen in der immer dickeren Luft immer besser zur Geltung. Wer am Eingang die Stars verpasst hatte, musste aber schon gehörig blinzeln, um im Dunst noch jemand auszumachen, den Kai Wiesinger zum Beispiel, den unentwegten Hotte Buchholz oder die T-DSL-schnelle Enie van de Meiklokjes. Es muss zwischen Film und Party einen gewissen Prominentenschwund gegeben haben, denn allzu voll war es in der VIP-Lounge im Tunnel nicht. Tom Cruise war sowieso nicht da – er traf sich mit Freundin Penélope Cruz zum Tête-à-tête beim Italiener in der Friedrichstraße. ac

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