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Berlin: Highway zur Unsterblichkeit

„Die Zeit“ stellt Texte und Bilder ihrer Traum-Rubrik aus. Iris Berben las zur Eröffnung der Schau im Café Einstein

STADTMENSCHEN

Unsterblich wollte Iris Berben sein. Das war 1999, und die Lust an der Unsterblichkeit war für sie auch eine Lust an ihrer Arbeit als Schauspielerin, eine Möglichkeit, nicht langsamer zu werden, nicht abhängig. Sie erzählte diesen Traum der „Zeit“Redaktion, die ihn im „Leben“ veröffentlichte. Über 200 Prominente haben dort inzwischen ihre Träume erzählt.„Zeit“-Chef Michael Naumann und „Leben“-Ressortleiter Moritz Müller-Wirth eröffneten im Café Einstein Unter den Linden eine Ausstellung mit Porträts der Träumenden.

„Es sind Bilder, die Schutzlosigkeit signalisieren,“ sagte Naumann. „Ein Mensch, der die Augen geschlossen hat, ist in geistiger Abwehr, er will nicht, dass Sie ihm in die Seele schauen.“ Unter den Schauenden waren Schauspieler Otto Sander , Produzent Oliver Berben , die Schriftstellerin Christine Eichel und Ministerin Renate Schmidt . Iris Berben trug ihren Text vor. Auf ihrem Weg zur Unsterblichkeit ist sie ein Stück weitergekommen, denn sie hat ein neues Betätigungsfeld gefunden. In Israel war sie als Fernsehreporterin unterwegs. „Ich wollte den schrecklichen Bildern des Krieges Bilder von Menschen entgegensetzen“, sagte sie. „Dieses Land, das ich seit 35 Jahren besuche, hat mir so viel gegeben. Ich will etwas zurückgeben.“ Der schlimme Teil kommt allerdings noch. Ihr Rohmaterial umfasst 52 Stunden. Daraus müssen am Schneidetisch zwei mal 45 Minuten fürs Fernsehen werden. „Sich zu trennen, das wird hart“, erahnt sie die typische Leidensstrecke des Reporters.

In der aktuellen „Zeit“, die für alle Vernissage-Gäste bereitlag, träumt Barbara Feltus-Becker davon, dass Menschen sich und anderen vergeben lernen, dass sie frei werden von Vorurteilen und Anklagen. Klingt ein bisschen wie der Highway zur Unsterblichkeit. Vielleicht sind sich Träume ähnlicher als die dazugehörigen Gesichter. Bi

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