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Berlin: Hilfe für Indien: "Ich möchte den Menschen zeigen: Wir denken an Euch"

Daniel Barenboim, künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsoper Berlin, will mit einem Benefizkonzert Geld für die Überlebenden des Erdbebens in Indien sammeln. Lars von Törne befragte ihn zu dem Vorhaben.

Daniel Barenboim, künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsoper Berlin, will mit einem Benefizkonzert Geld für die Überlebenden des Erdbebens in Indien sammeln. Lars von Törne befragte ihn zu dem Vorhaben.

Was möchten Sie mit dem Benefizkonzert erreichen?

Zum einen natürlich Geld, um den Überlebenden zu helfen. Aber es geht um mehr als um Geld. Wir möchten die Bevölkerung sensibilisieren: Tragödien können überall passieren. Dafür ist die Musik ein gutes Medium. Sie berührt die Menschen emotional, und macht sie empfindlich. Sie hat die Fähigkeit, gleichzeitig sehr unterschiedliche Persönlichkeiten anzusprechen und kann für einen Moment Leute zusammenbringen, die sonst nichts miteinander zu tun haben. Es ist nach meiner Auffassung eine Pflicht von Musikern, diese Rolle in der Gesellschaft wahrzunehmen. Wir wollen mit unserem Konzert die Menschen aus Indien und die Zuhörer des Konzerts zusammenbringen. Und es ist wichtig, dass in Indien die Menschen erfahren, dass man in anderen Ländern an sie denkt. Wir wollen zeigen, dass man sich in Deutschland nicht nur um die eigenen Probleme kümmert, sondern ein Ohr und ein Herz für andere Menschen hat.

Ist angesichts von Hunderttausenden Obdachlosen und Toten eine Spende nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Das denke ich nicht. Ich habe gemeinsam mit meiner Frau gestern die Bilder der Kinder gesehen, die nach zehn Tagen noch aus den Trümmern geborgen wurden. Es ist wie ein Wunder, dass sie überlebt haben. Und ich stelle mir vor, dass einigen dieser Menschen mit unserem Geld geholfen wird. Mir ist wichtig, den Betroffenen in Indien zu zeigen: Wir haben an Euch gedacht. Wir leiden mit, denken an Euch und wollen Euch helfen, ein neues Leben anzufangen.

Wie kamen Sie auf die Idee?

Zubin Mehta und ich sind seit 1956 befreundet. Wir waren gemeinsam im Dirigentenkurs in Italien, ich war 13 und er war 20. Seitdem sind wir so etwas wie eine Familie. Die Freundschaft hat mehr als 40 Jahre gehalten, egal, wo wir beide waren. Wir treffen uns oft. Und vergangene Woche haben wir dann beschlossen, dass wir nach dem Erdbeben nicht einfach tatenlos zusehen können. Dann sind wir auf die Idee gekommen, ein Benefizkonzert zu veranstalten. Durch Zubin Mehta und seine Familie habe ich seit langem einen persönlichen Bezug zu Indien.

Was soll mit dem Geld passieren?

Es soll Organisationen zu Gute kommen, die sich um die Opfer kümmern. Welche das sind, haben wir noch nicht beschlossen.

Was möchten Sie mit dem Benefizkonzert erreic

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