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Berlin: Hinduistisches Fest: Ein Fest der Sinne

Pfauenfedern und bunte Saris, Trommelwirbel und Tempelgesänge, rituelle Tänze, Kichererbsen und süßer Reis, der Duft von Räucherkerzen. In den Straßen Kreuzbergs wird Thru Vila gefeiert - ein heiliges Fest, ein Fest der Sinne.

Pfauenfedern und bunte Saris, Trommelwirbel und Tempelgesänge, rituelle Tänze, Kichererbsen und süßer Reis, der Duft von Räucherkerzen. In den Straßen Kreuzbergs wird Thru Vila gefeiert - ein heiliges Fest, ein Fest der Sinne. Für Hinduisten ist es so wichtig wie Weihnachten für Christen.

Mit dem feierlichen Umzug ehren die Mitglieder des hinduistischen Tempels in der Urbanstraße ihren Gott Murgan, Sohn der Hindugottheit Shiva. In der Gestalt eines Pfaus erscheint er einmal im Jahr und spendet ihnen seinen Segen. Hinter Blumengirlanden, Federn und Fächern thront ein Pfau auf einem Festwagen. Zu seinen Füßen sitzt Lord Murgan, der Priester des Berliner Tempels und Mittler zwischen Mensch und Gottheit. Immer wieder werden ihm irdische Gaben - gesammeltes Geld - von den Gläubigen überbracht. Vor ihm tanzen Kinder zu Trommel- und Flötenklängen, auf ihren Schultern tragen sie mit Pfauenfedern geschmückte Holzbögen. Hinter dem Prozessionswagen laufen die Frauen in ihren prächtigen Saris. Sie sind vertieft in monotone Gesänge, während ihre Männer mit Kinderwagen und Mobiltelefonen auf dem Bürgersteig nebenherlaufen. "Eigentlich sollten sie auch mitmachen", sagt Simmiah Sivaghanasuntharan, Sekretär des Tempels, "vielleicht schämen sie sich, ihren Glauben öffentlich zu zelebrieren. Die Frauen sind da disziplinierter."

Dabei präsentieren sie den Hinduismus in der Stadt. Etwa 750 Familien aus Indien und Sri Lanka leben in Berlin. "Dieses Fest hebt uns alle aus dem Alltag", sagt Ambasuthan Sohn des Tempelsekretärs. "Heute sind wir alle gleich. Wir sind das Licht, das unser Gott uns bringt."

Marén Balkow

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