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Hintergrund: Berlin und seine Störer

Sie sägten dem Weihnachtsbaum an der Gedächtniskirche die Spitze ab und pöbelten bei "Wetten, dass..?". Querulanten sind in Berlin keine Seltenheit. Hier ein kleiner Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Am bekanntesten waren die zwei "Kirchenstörer", die Gottesdienste und öffentliche Veranstaltungen durch Zwischenrufe boykottierten. Es ist wohl ein Großstadt-Phänomen: Wo viele Menschen leben, sind auch viele Unruhestifter. "Typisch Berlin!", wird mancher bei der Nachricht über die zerstörte Wachsfigur von Adolf Hitler gedacht haben.

So war die 2004 eröffnete umstrittene Flick-Ausstellung im Museum Hamburger Bahnhof noch keinen Tag alt, da kam es schon zum ersten Zwischenfall. Eine Frau randalierte an zwei Installationen, machte einen Handstandüberschlag über die Objekte und rief: "Flick, jetzt bin ich zufrieden." Das überrumpelte Wachpersonal konnte nur zusehen. Viele Touristen kennen die kürzlich verstorbene Aktivistin an der Gedächtniskirche, die dort mehr als 20 Jahre lang sommers wie winters mit Performances provozierte ("Ficken ist Frieden").

Bis vor ein paar Jahren gab es regelmäßig Störaktionen bei den öffentlichen Gelöbnissen der Bundeswehr in Berlin - politisch motiviert. Zur Freude der linken Szene gelang es 2001 zwei Frauen, sich als Töchter des damaligen Verteidigungsministers Rudolf Scharping (SPD) auszugeben und sich im Mercedes bis zum Zeremoniegelände chauffieren zu lassen. (ae/dpa)

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