zum Hauptinhalt

Hintergrund: Der "Ort der Täter" in Kreuzberg

Terrorzentrale der Nazis: Die Prinz-Albrecht-Straße 8 gehörte während des NS-Regimes zu den gefürchteten Adressen in Berlin. Die Ausstellung "Topographie des Terrors" soll die Schreckensherrschaft dokumentieren.

Nach ihrer Machtergreifung richteten die Nazis in dem Gebäudekomplex auf dem ehemaligen Prinz-Albrecht-Gelände in Kreuzberg ihre Terrorzentrale ein. Ab 1933 herrschte von dort die Spitze der Gestapo. Ein Jahr später zogen die Zentrale des Sicherheitsdienstes (SD) des Reichsführers SS und die SS-Führung ein. 1939 kam die Zentrale des Reichssicherheitshauptamts hinzu. Das Areal gilt deshalb als "Ort der Täter", deren Schreckensherrschaft durch eine Dauerausstellung dokumentiert wird.

Die Prinz-Albrecht-Straße 8 gehörte während des NS-Regimes zu den gefürchteten Adressen in Berlin. Im Kellergefängnis der Gestapo wurden zahlreiche Mitglieder des Widerstands gefoltert, ermordet oder in den Freitod getrieben. Unter den rund 15.000 Inhaftierten waren Dietrich Bonhoeffer und Graf von Moltke, Sozialdemokraten wie Kurt Schumacher und Karl Mierendorff, Kommunisten wie Ernst Thälmann und Georgi Dimitroff und der Hitler-Attentäter Georg Elser. Für viele war es die erste Station auf dem oft tödlichen Leidensweg durch Zuchthäuser und Konzentrationslager.

Der Gebäudekomplex wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Die Ruinen wurden bis 1956 abgetragen, das Gelände bis 1963 von den Trümmern befreit. (mit ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false