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Der Roman "Mord in Babelsberg" spielt im Berlin der Weimarer Zeit.

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Historischer Krimi: Ein Kommissar sucht in Berlin den Mörder seiner Geliebten

In Susanne Gogas Roman "Mord in Babelsberg" jagt Kommissar Leo Wechsler den Mord an seiner ehemaligen Geliebten. Der gut gebaute Krimi spielt im Berlin der 1920er Jahre. Die Autorin beweist viel Sinn für das historisch Genaue.

Ernst Gennat lebt immer weiter. Der Erfinder der Berliner Mordkommission arbeitet im Hintergrund diverser Krimireihen über das Berlin der späten 20er, frühen 30er. In Susanne Gogas Romanen mit Kommissar Leo Wechsler vertilgt Gennat blechweise Stachelbeertorte wie in den Krimis von Volker Kutscher, die Buch für Buch ein Kapitel des Untergangs der Weimarer Republik schreiben.

Goga beweist wie Kutscher mit seinem Kommissar Gereon Rath viel Sinn und Liebe für das historisch Genaue, das Zeitkolorit stimmt, Stadtpläne und Straßennamen stimmen sowieso. Wechsler muss diesmal den Mord an einer jungen Frau aufklären und gerät in ein gefährliches Spannungsfeld aus Ehrgeiz und Befangenheit – mit der Toten war er mal intim.

Der Krimi ist gut gebaut und bestens zu lesen, ein wenig glatter als Kutschers politisch stets aufgeladene Rath-Krimis. Faszinierend, wie viele Ermittler noch immer im ollen Berlin arbeiten – als wären die Weimarer Untergangsjahre spannender als die Gegenwart.

Susanne Goga: Mord in Babelsberg. Ein Fall für Leo Wechsler. dtv, München. 320 Seiten, 9,95 Euro.

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