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Berlin: Hitze, Pleiten und das Ende eines Freiflugs

Das Jahr im Rückspiegel

1. Januar : Bei der größten Silvesterparty begrüßen am Pariser Platz 1, 2 Millionen Menschen das Jahr 2002 und den neuen Euro.

5. Januar: Eine 21jährige Mutter soll ihren zweijährigen Sohn verdursten und verhungern haben lassen. Die mumifizierte Leiche des Kindes wird in einer völlig verwahrlosten Wohnung in Wilmersdorf gefunden.

17. Januar: Zwölf Jahre nach dem Mauerfall wird Berlin von einem rot-roten Senat regiert.

23. Januar: Der größte Parlamentsneubau in Berlin, das Jakob-Kaiser-Haus, wird bezogen. 580 Millionen Euro kostet der Komplex neben dem Reichstag.

29. Januar : Der frühere Profi-Boxweltmeister Graciano Rocchigiani tritt seine einjährige Haftstrafe an. Er war wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Beleidigung und Körperverletzung verurteilt worden.

16. Februar: Nach 18 Jahren als CDU-Landeschef tritt der frühere Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen zurück. Zuvor war er in seiner Partei als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl durchgefallen.

23. Februar: Im Sony-Center am Potsdamer Platz wird der denkmalgeschützte Kaisersaal nach fünf Jahren Restaurierung eröffnet.

27. Februar: In der Affäre um die Bankgesellschaft werden die Geschäftsführer der Immobilienfirma Aubis, Christian Neuling und Klaus Wienhold, festgenommen.

22. März: Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) setzt sich als Bundesratspräsident dem Vorwurf des Verfassungsbruchs aus, als er ein gespaltenes Votum Brandenburgs zum Zuwanderungsgesetz als Zustimmung wertet.

3. April: Der Papier- und Bürowarenhersteller Herlitz meldet Insolvenz an.

9. April: Die Bankgesellschaft ist vorerst gerettet. Das Abgeordnetenhaus stimmt Landeshilfen von bis zu 21, 6 Milliarden Euro zu.

10. April: Der Schweizer Botschafter, Thomas Borer-Fielding, wird nach Berichten über eine angebliche Sex-Affäre abberufen. Er lässt sich mit seiner Frau Shawne als Unternehmensberater in Potsdam nieder.

20. April: Aus dem Brücke-Museum in Dahlem werden neun Gemälde im Wert von mehreren Millionen Euro gestohlen. Einen Monat später werden die Bilder – zum Teil beschädigt – gefunden.

1. Mai: Bei Straßenschlachten zwischen linken Demonstranten und der Polizei werden am 1. Mai zahlreiche Menschen verletzt und 600 Randalierer festgenommen.

2. Mai: Nach drei Jahren Streit über die Sicherheitsanforderungen wird der Neubau der US-Botschaft am Pariser Platz besiegelt.

16. Mai: Zehn Jahre nach ihrem Tod wird der Schauspielerin Marlene Dietrich die Berliner Ehrenbürgerwürde verliehen.

22. Mai: Der erste Besuch von US-Präsident George W. Bush in Berlin wird von Protesten begleitet.

25. Mai: Der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, Christoph Stölzl, wird Nachfolger von Eberhard Diepgen als CDU-Landeschef.

15. Juni: Nach 40 Jahren Unterbrechung ist der durch den Mauerbau geteilte Berliner S-Bahn-Ring wieder komplett.

18. Juni: Hoch „Xabier“ bringt der Hauptstadt mit 33,1 Grad den heißesten Tag.

4. Juli: Die barocke Fassade des 1950 gesprengten Hohenzollernschlosses soll wiedererrichtet werden, entscheidet der Bundestag mit klarer Mehrheit.

10. Juli: Bei einem schweren Unwetter in Berlin kommen vier Menschen ums Leben.

13. Juli: Erstmals in ihrer Geschichte gibt es bei der Love Parade einen Besucherrückgang. Nur noch 700 000 Menschen tanzen durch den Tiergarten – im Jahr zuvor waren es 1,5 Millionen.

15. Juli: Der Bürowarenhersteller Herlitz und ein Großteil der 2700 Arbeitsplätze werden vom Insolvenzverwalter gerettet.

31. Juli: Wegen der Verwicklung in die so genannte Freiflug-Affäre tritt Wirtschaftssenator Gregor Gysi (PDS) überraschend von seinem Amt zurück.

4. August: Franziska van Almsick holt bei den Schwimm-Europameisterschaften fünf Titel und einem fantastischen Weltrekord.

18. August: Die der CDU-Chefin Angela Merkel gewidmete Oper „Angela“ feiert im U-Bahnhof Reichstag Premiere.

29. August: Das Bieterkonsortium um Hochtief und IVG erhält den vorläufigen Zuschlag für das Milliardenprojekt Großflughafen Schönefeld.

3. Oktober: Nach zweijähriger Restaurierung wird das Brandenburger Tor vor hunderttausenden Besuchern enthüllt. Der Senat sperrt das Denkmal für den Autoverkehr; die befürchteten Staus blieben aus.

17. Oktober: Nach dem Scheitern des Solidarpaktes zwischen Senat und Gewerkschaften drohen im öffentlichen Dienst erstmals betriebsbedingte Kündigungen.

31. Oktober: Die Wirtschaft gründet am Schlossplatz im früheren Gebäude des DDR-Staatsrat eine Eliteschule für den Management-Nachwuchs.

6. November: Wegen Motorschadens zerschellt bei Nebel eine aus Berlin kommende Fokker-50 der Luxair im Anflug auf Luxemburg. 20 der 22 Insassen sterben, die meisten stammen aus Berlin und Brandenburg.

8. November: Der verurteilte frühere Box-Weltmeister Graciano Rocchigiani kommt vorzeitig auf freien Fuß. Außerdem hat ihm ein New Yorker Gericht rund 30 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen, weil ihm der 1998 gewonnene Weltmeistertitel zu Unrecht aberkannt worden war.

18. November: Ein Palästinenser wird zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil er seine Kinder auf einer Demonstration als Selbstmordattentäter verkleidet hatte.

3. Dezember: Der Getränke-Konzern Coca-Cola kündigt an, seine Deutschland-Zentrale nach Berlin zu verlegen.

4. Dezember: 290 158 Menschen sind in Berlin erwerbslos gemeldet – der höchste Stand seit der Wiedervereinigung. Tsp

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