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© AFP

Höchste Sicherheitsstufe: Peres in Berlin: Unter wachsamen Augen

Nach höchsten Sicherheitsvorkehrungen begann am Montag der Besuch von Israels Präsident Peres. Nach dem US-Präsidenten gilt Peres als der gefährdetste Politiker der Welt.

Ihre Gesichter sind vermummt, in den Händen halten sie Maschinenpistolen. In Kampfmontur patrouillieren Bundespolizisten vor dem Adlon, Panzerwagen stehen dahinter und auch Unter den Linden. Das Luxushotel am Pariser Platz ist rigoros abgesperrt. Kurzhaarige, kräftige Männer – zivile Polizisten – beäugen selbst die Touristen in den Cafés. Denn bis Donnerstag hat Israels Präsident Schimon Peres bei seinem Staatsbesuch das Adlon als Quartier.

Nach dem US-Präsidenten gilt Peres als der gefährdetste Politiker der Welt. Entsprechend hoch sind die Sicherheitsvorkehrungen. Weit über 3000 Polizisten sind im Einsatz, nur die für Staatsgäste obligatorische Motorradeskorte fällt aus – nicht wegen Personalmangels, sondern wegen Eisglätte und Rollsplit auf der Straße – „zu gefährlich“, hieß es. Doch auch ohne die keilförmige Eskorte bestand die Kolonne aus knapp 100 Fahrzeugen, darunter Sprengstoffspezialisten und ein Notarztwagen.

Vor dem Adlon weht seit Montag die Flagge Israels. Auf dem Adlon stehen Präzisionsschützen des Landeskriminalamtes, die mit Ferngläsern die Fenster umliegender Gebäude beobachten. Zwei belgische Schäferhunde, als Spürhunde sehr beliebt, werden kurz vor Peres’ Ankunft zum wiederholten Mal ins Adlon geführt. Wegen der Gefährdungsstufe wurde das Personal des Hotels schon vor Wochen vom Bundeskriminalamt überprüft. Ein Beamter sagt, im Haus hätten sich israelische Sicherheitsleute einquartiert. Bis Peres am Donnerstag die Stadt Richtung Schweiz verlässt, seien einzelne Etagen des Hauses geschlossen.

Gegen 15.30 Uhr landete Israels Präsident auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel. Der Flugverkehr über Berlin wurde für eine halbe Stunde eingeschränkt. Die Polizei rät Autofahrern für die nächsten Tage, das Regierungsviertel zu meiden.

Noch am Montagabend wollte Peres in die Synagoge in der Oranienburger Straße, auch diese Straße war gestern ganztägig abgeriegelt. Am Dienstag wird Peres im Bundeskanzleramt empfangen. Erst vergangene Woche galt höchste Sicherheitsstufe, als Israels Premier Benjamin Netanjahu in Berlin war. Heute verschärft sich die Belastung für die Polizei noch weiter, da der afghanische Präsident Hamid Karsai nach Berlin kommt – aber nur für eine Nacht im Interconti. hah/Ha

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