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Hohe Aufklärungsquote: "Schlecker"-Räuber leben gefährlich

Ein hohes Risiko ermittelt zu werden, gehen Räuber bei Überfällen auf Filialen der Drogeriekette "Schlecker" ein. So wurden im vergangenen Jahr von 48 Fällen, bei denen es die Täter auf in Tresoren vorhandene Gelder abgesehen hatten, 32 aufgeklärt.

Berlin - Um das Risiko für potenzielle Täter noch zu erhöhen, hat die Geschäftsleitung des Unternehmens bereits in vielen Filialen Videokameras installiert. Außerdem wurden in enger Abstimmung mit dem Landeskriminalamt neue Tresore aufgestellt, die zwei getrennte Kammern haben, so dass die Angestellten auf einmal eingeworfene Beträge keinen Zugriff mehr haben. Das Geld wird dann von gewerblichen Sicherheitsunternehmen abgeholt. Diese Tresorumrüstung wird in Kürze in allen rund 420 Filialen in Berlin aber auch im Brandenburger Umland abgeschlossen sein.

Zwei Raubserien aufgeklärt

Erst vor wenigen Wochen hatten Beamte des Landeskriminalamtes zwei Raubserien aufgeklärt: Im Rahmen gezielter Beobachtungs- und Überwachungsmaßnahmen wurden am Montag, den 13. März 2006, gegen 18 Uhr 20 zwei bereits wegen Raubes bekannte 25 Jahre alte Männer bei einem Überfall auf eine Filiale in der Prinzenallee in Wedding auf frischer Tat gestellt und festgenommen. Sie befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Im Zuge ihrer umfangreichen Ermittlungen wiesen ihnen die Fahnder des Landeskriminalamtes bis jetzt sieben weitere seit November 2005 in unterschiedlichen Bezirken begangene Überfälle auf "Schlecker"-Filialen anklagereif nach. Außerdem sind sie dreier weiterer Taten verdächtig, bei denen die Beweislage zurzeit aber nicht für eine Anklage ausreicht.

Am Montag, den 29. Mai 2006, schöpfte eine 40-jährige Angestellte Verdacht, weil sich vier Jugendliche in einem Geschäft in der Birkbuschstraße in Steglitz zunächst gegen 16 und erneut gegen 18 Uhr auffallend bewegten und die Frau unter anderem nach der Ladenschlusszeit fragten. Da sie einen Überfall befürchtete, alarmierte sie ihren 46-jährigen Lebensgefährten und die Polizei. Die vier Jugendlichen waren aber nicht mehr in der Nähe des Geschäftes anzutreffen. Gegen 19 Uhr erschien einer von ihnen erneut und wurde von dem 46-Jährigen bis zum Eintreffen der nochmals alarmierten Polizei festgehalten. Der 14-Jährige gab zu, mit seinen Begleitern, zwei 14- und einem 15-Jährigen, einen Überfall auf den Drogeriemarkt geplant zu haben. Die Vernehmungen der vier Jugendlichen führten zur Aufklärung von drei weiteren Überfällen in Steglitz, am 4. Mai am Hindenburgdamm, am 12. Mai in der Beseler- und am 23. Mai in der Bismarckstraße.

Zur Tat am Hindenburgdamm befindet sich bereits seit dem 24. Mai ein 15-Jähriger aus Lichterfelde in Haft, der aufgrund seines markanten Äußeren - afrikanischer Phänotypus - durch Zeugen identifiziert wurde. Durch die neuen Aussagen konnte nun auch sein 15-jähriger Komplize aus Lankwitz ermittelt werden und erhielt am 23. August Haftbefehl. Er räumte ein, mit dem 15-jährigen Lichterfelder auch den Überfall in der Beselerstraße begangen zu haben. Des Weiteren gab der in der Birkbuschstraße Festgenommene zu, ebenfalls mit dem Täter aus Lichterfelde die "Schlecker"-Filiale in der Bismarckstraße überfallen zu haben. (tso)

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