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Berlin: Hoheitlich geholfen

Einmal Ihre Majestät sehen – dafür nahmen die Berliner vieles auf sich: Stehen, Warten, Frieren. Königin Silvia von Schweden feierte mit 300 Gästen aus der deutschen High Society im Ballsaal des Adlon

18:30 Uhr – die Zeit ist reif. Der rote Teppich vorm Adlon ist ausgerollt, hinter den Absperrungen drängen sich Schaulustige. Fast wie bei der Oscar-Verleihung in Hollywood. Schwarze Limousinen fahren vor, entlassen Frauen in prachtvollen Abendkleidern, Männer in Anzug und mit Fliege. „Was ist denn hier für’n Trubel?“, fragt ein Mann im Vorbeigehen. „Das ist wegen der Königin Silvia“, zischt ihm eine der vielen Wartenden zu. Inga Koch harrt schon seit einer Stunde vorm Hotel aus: „Ich will die Königin sehen.“ Diese wird allerdings schon seit 17 Uhr ihrer Rolle als Schirmherrin der im Adlon ausgerichteten Mentor-Gala gerecht, und das im eleganten schwarzen Samtkleid. Etwa 300 Gäste werden für den Abend erwartet. Vertreter aus Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft, Medien und der Welt des Adels. Michael und Sabine Prinz und Prinzessin von Anhalt zum Beispiel. Sie zählen zu den ersten Besuchern, die Portier Raffaelo Sorrentino in Empfang nehmen kann. Ein wenig später schreiten auch Hieronymus und Marynic Graf und Gräfin von Wolff-Metternich über den roten Teppich ins Adlon. Genau so wie Journalist Peter Scholl-Latour und auch Verlegerwitwe Friede Springer.

500 Euro kostete die Besucher die Teilnahme an der Gala, die Alexandra Rehlingen, Isa Gräfin von Hardenberg und Beate Wedekind ausrichteten. Geboten wurde den Gästen dafür neben dem Essen unter anderem ein Konzert des Violinisten Maxim Vengerov. Geht es nach Königin Silvia, soll an diesem Abend möglichst viel Geld eingenommen werden. Geld für die Mentor-Stiftung, die Kindern hilft, die ins gesellschaftliche Abseits geraten sind.

Dann plötzlich Aufregung in der Empfangshalle. Gerade ist Jette Joop in einem hellen Paillettenkleid durch die Drehtür geglitzert. Umringt von Fotografen erzählt die Modedesignerin, dass sie nicht nur Gast ist, sondern auch Stifterin eines Schmuckpreises für die Auktion des Abends „What money can’t buy“. Mit im Preis dabei: ein Abendessen mit Jette sowie ihrem Vater Wolfgang Joop. Dann lässt sich die Designerin von den Damen am Empfang die Tischführkarte geben und entschwindet zum Cocktail-Empfang.

Inga Koch hat indes genug gezittert. „Ich fahre nach Hause. Wenigstens habe ich Alfred Biolek gesehen.“ Der war allerdings ganz privat im Adlon – und schon vor Gala-Beginn wieder verschwunden. vv

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