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Hohle Halle: Bernd Matthies über Berlins halbherzigen Anlauf zum Song Contest

Eine aufblasbare Halle ist für musikalische Darbietungen so geeignet ist wie eine Kanone fürs Eierausblasen. Aber vielleicht reicht der Nimbus Berlins ja trotzdem aus, um den Song Contest auszurichten.

Sei dick, sei Hose, sei Berlin. Kein offizieller Slogan, aber doch ein passender Ausdruck für die Tatsache, dass wir Berliner eigentlich alles für machbar halten in den Grenzen der Stadt, die Olympischen Winterspiele eventuell ausgenommen. Insofern ist es kurios, dass uns ausgerechnet der „Eurovision Song Contest“ an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit bringt. Eine große Halle muss her, und das für sechs Wochen? Geht nicht.

Die Stadt bewirbt sich dennoch, und zwar mit dem Vorschlag, einfach eine große Traglufthalle auf dem Flughafen Tempelhof aufzupusten. Jeder, der mal in so einem Ding Tennis gespielt hat, ahnt, dass es mit seinem Hall für musikalische Darbietungen so geeignet ist wie eine Kanone fürs Eierausblasen. Es handelt sich also um den Versuch, mal zu testen, wie weit der Nimbus Berlins trägt. Und hinterher soll niemand sagen können, man habe es nicht zumindest versucht.

Die Dauerlösung: Berlin baut irgendwo eine Song-Contest-Halle. Und wird Europas Dauerveranstaltungsort bis 2099. Das klappt schließlich beim DFB–Pokalfinale und der Präsidentenwahl auch, nicht wahr?

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