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Berlin: Holocaust-Gedenktag: Erinnerung und Mahnung an vielen Orten der Stadt

Mit einer Reihe von Veranstaltungen und Aktionen unter dem Motto "Wehret den Zuständen" wird am heutigen Sonnabend der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Zum Jahrestag der Befreiung des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz am 27.

Mit einer Reihe von Veranstaltungen und Aktionen unter dem Motto "Wehret den Zuständen" wird am heutigen Sonnabend der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Zum Jahrestag der Befreiung des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 ruft die "Berliner Initiative: Europa ohne Rassismus" um 17 Uhr unter dem Motto "Wehret den Zuständen" zu einer Kundgebung am Gelände des Denkmals für die ermordeten Juden (Ebert-/Behrenstraße) auf. Getragen wird die Berliner Initiative von Parteien, Kirchen und Verbänden. Begleitet wird die Gedenkveranstaltung mit Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) von Aktionen an vielen Orten in der Stadt.

Den Opfern rechtsextremistischer Gewalt ist eine Veranstaltung am August-Bebel-Platz gewidmet. Dort, wo die Nationalsozialisten 1933 Bücher verbrannten, werden ab 15 Uhr die Namen jener Menschen verlesen, die seit 1990 in Deutschland von Neonazis getötet wurden. Der Tagesspiegel wird seine Sonderausgabe zum Rechtsextremismus verteilen. Während einer Mahnwache am Gedenkstein des jüdischen Altenheims in der Großen Hamburger Straße in Mitte werden die Namen der von den Nazis deportierten Juden verlesen.

"Zivilcourage damals und heute" heißt eine Veranstaltung der Unabhängigen Fraueninitiative, zu der die CDU-Politikerin Rita Süssmuth, Gesundheitssenatorin Gabriele Schöttler und die Künstlerin Ingeborg Hunzinger kommen wollen. Sie beginnt um 15.30 Uhr am Denkmal für den Frauenprotest in der Rosenstraße in Mitte. Einen Rundgang zu Stätten jüdischen Lebens veranstaltet die Berliner SPD: Treffpunkt ist um 14.30 Uhr an der Rosenthaler Straße 39. Der PDS-Abgeordnete Thomas Bartel lädt am Denkmal der Antifaschistischen Kämpfer in der Koppenstraße in Friedrichshain um 11 Uhr zu einem "Rundgang zu Orten des Widerstands und der Verfolgung" ein.

Auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Niederschöneweide (Köpenick) wollen die Grünen gemeinsam mit der Berliner Geschichtswerkstatt um 14 Uhr eine Gedenktafel enthüllen. Zu der Veranstaltung mit Führung über das Lagergelände fahren ab 13 Uhr Shuttlebusse vom Abgeordnetenhaus an der Niederkirchnerstraße.

Im Rathaus Neukölln liest um 15 Uhr die Autorin Gerda Szepansky aus ihrem Buch " ...und dennoch blühten Blumen" mit Dokumenten, Berichten und Gedichten aus dem Lageralltag im Frauen-KZ Ravensbrück. An der Spiegelwand am Hermann-Ehlers-Platz in Steglitz-Zehlendorf, dem Denkmal für die deportierten Juden aus dem Bezirk, findet um 15 Uhr eine Kundgebung statt. In Schöneberg wird ab 15.30 Uhr am Nollendorfplatz der homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Zu einer Gedenkveranstaltung mit der Leiterin der Stasi-Unterlagenbehörde, Marianne Birthler, lädt das Rathaus Treptow (Neue Krugallee 4) um 16 Uhr ein. Im Siegfried-Aufhäuser-Haus in der Blissestraße 2 in Wilmersdorf sind in der Ausstellung "Wehret den Zuständen" Fotos und Dokumente aus Auschwitz zu sehen. An vielen Plätzen Berlins, die mit dem Holocaust verbunden sind, werden zudem Tausende von Kerzen entzündet.

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