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Berlin: Holocaust-Mahnmal: Die aktuelle Frage: Warum will Eisenman Schiefer-Stelen?

Sibylle Quack ist Geschäftsführerin der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Mit ihr sprach Amory Burchard.

Sibylle Quack ist Geschäftsführerin der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Mit ihr sprach Amory Burchard.

Wie ernst ist es dem Architekten Peter Eisenman nach Ihrem Eindruck mit dem Material-Wechsel?

Das ist eine Idee von Eisenman, die er wie jeder Künstler im Laufe eines Projekts entwickelt. Und er hat mir gegenüber versichert, dass er an dieser Variante nicht festhalten wird, wenn sich dadurch Kostenüberschreitungen oder Zeitverzögerungen ergeben sollten.

Der Förderkreis verteidigt die Beton-Stelen mit dem Argument, nur mit diesem spröden Material werde das Grauen des Holocausts versinnbildlicht. Wie sehen Sie es: Wären Schiefer-Stelen zu schön für das Denkmal für die ermordeten Juden?

Meiner Ansicht nach möchte Eisenman mit seinem Vorschlag keine grundsätzlich neue inhaltliche Diskussion zum künstlerischen Entwurf des Denkmals anstoßen. Es ging eher um technische Optimierung im Hinblick auf die Haltbarkeit.

Herr Thierse will in dieser Woche erstmals mit Eisenman über seinen neuen Vorschlag sprechen, das Kuratorium der Denkmals-Stiftung wird am 31. Januar mit ihm diskutieren. Warum so spät, wo die Ausschreibung für die Betonstelen doch schon im Dezember gestoppt wurde?

Zunächst einmal: Die Ausschreibung wurde nicht gestoppt, sondern es wurde eine angekündigte Ausschreibung noch nicht abgeschlossen. Wir haben lediglich die Ausschreibung auf Grund einiger technischer Verbesserungsvorschläge im Hinblick auf die Oberflächenbehandluing der Betonstelen um einige Wochen verschoben. Das Kuratorium trifft sich zu seiner regulären Sitzung am 31. Januar. Bis dahin lässt Eisenman seinen Vorschlag, eine Ausführung der Stelen in Schiefer, von seinen Mitarbeitern in Hinblick auf Kosten- und Zeitfaktoren prüfen.

Steht die Finanzierung für den Bau und den Unterhalt des Mahnmals schon - mit Ausstattung und Betreuung des Ortes der Information? Wieviel Spendengeld hat der Förderkreis bislang zusammengebracht?

Die Gelder sind vom Deutschen Bundestag in Höhe von 49,5 Millionen Mark für das Stelenfeld und 4,5 Millionen Mark Erstausstattung für den Ort der Information freigegeben. Über die Spendensammlung des Förderkreises habe ich keine Übersicht.

Gibt es eine Schätzung der Mehrkosten für Schiefer-Stelen?

Natürlich nicht, das ist doch eine Idee des Architekten und es bewegt sich auf der Ebene einer Idee.

Wie ernst ist es dem Architekten Peter Eisenman na

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