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Berlin: Homosexualität: Kirche erteilt schwulem Pfarrer Redeverbot

Das Konsistorium der Evangelischen Kirche hat den einst im Berliner Dom tätigen Pfarrer Martin Beer aufgefordert, sich nicht mehr öffentlich zu seiner Homosexualität zu äußern. Der Öffentlichkeitsbeauftragte der Landeskirche Berlin-Brandenburg, Reinhard Lampe, bestätigte gravierende Meinungsverschiedenheiten zwischen der Kirchenleitung und Beer.

Das Konsistorium der Evangelischen Kirche hat den einst im Berliner Dom tätigen Pfarrer Martin Beer aufgefordert, sich nicht mehr öffentlich zu seiner Homosexualität zu äußern. Der Öffentlichkeitsbeauftragte der Landeskirche Berlin-Brandenburg, Reinhard Lampe, bestätigte gravierende Meinungsverschiedenheiten zwischen der Kirchenleitung und Beer. Jedoch habe der Pfarrer "keinen Maulkorb bekommen. Jeder darf sich zu seiner Sexualität äußern." Die für Beer geltende Ausnahme resultiert aus dessen öffentlichen Auftritten. So hatte Beer demonstrativ an der ersten standesamtlichen Eintragung einer lesbischen Partnerschaft teilgenommen. "Man muss bei so einer Feier keinen Priesterkragen tragen", sagte Lampe und sprach von "polarisierendem Verhalten". In der Aufforderung zum Schweigen sieht die Kirche "eine gewisse Form der Fürsorgepflicht, weil Herr Beer sich mit seinen Äußerungen selbst schaden könnte." Besonders verärgert ist die Kirchenleitung über ein Radio-Interview, in dem Beer sie wegen ihrer Ablehnung gleichgeschlechtlicher Trauungen in eine Reihe mit der "CDU von Angela Merkel" und der NPD gestellt hatte. "Wir haben Proteste aus ganz Deutschland bekommen", sagte Lampe. Zum weiteren Umgang mit Beer äußerte er sich nicht.

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