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Schüler beim Musizieren.

© Uwe Steinert

Honorare: Scheeres will Musiklehrern mehr zahlen

Bildungssenatorin Scheeres kündigt eine Honorarerhöhung für Musikschullehrer an. Die Gewerkschaft Verdi fordert Tarifverhandlungen. Derzeit warten 8000 Interessierte auf einen Platz an einer Musikschule.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat den Musikschullehrern eine Erhöhung der Honorare um 7,3 Prozent in Aussicht gestellt. Es solle zudem eine Regelung zur Honorarfortzahlung im Urlaubs- und Krankheitsfall getroffen werden. Derzeit werde eine Verordnung erarbeitet, mit der es auch Rechtssicherheit gegenüber der Rentenversicherung geben solle, sagte Scheeres am Donnerstag im Schulausschuss. Angestrebt sei zudem eine einheitliche Behandlung von Musikschullehrern und Volkshochschuldozenten.

Vertreter der Gewerkschaft Verdi wiesen darauf hin, dass in Berlin nur rund sieben Prozent der Musikschullehrer fest angestellt seien, der niedrigste Wert im Bundesgebiet. Bei 30 Unterrichtsstunden pro Woche verdienten Musiklehrer trotz hoher Qualifikation durchschnittlich 1200 Euro netto, dies liege deutlich unter der Geringverdienergrenze. Höhere Honorare seien keine Verbesserung, weil die Schulen dann die Stundenzahl der Lehrer herabsetzen würden, um im Budget zu bleiben. Frei werdende Musikschulplätze könnten so nicht besetzt werden. Verdi fordert Tarifverhandlungen.

In Berlin warten derzeit ohnehin bereits rund 8000 Interessierte auf einen Platz, teilweise bis zu zwei Jahre lang, sagte der Präsident des Landesmusikrates Berlin, Hubert Kolland. Die Empfehlungen einer Expertenkommission, die bereits im Juli 2009 ausgearbeitet worden seien, müssten nun endlich umgesetzt werden. Scheeres kündigte an, Mitte des Jahres dazu eine Steuerungsgruppe einzurichten.

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