zum Hauptinhalt
Neuzugang. Das Waldorf-Astoria im „Zoofenster“ am Breitscheidplatz beteiligt sich an der Übernachtungsaktion. Nach rund einjähriger Verzögerung soll es Mitte Dezember öffnen.

© Jürgen Engler

Hotels laden ein: Betten für Berliner

Hauptstädter können im Januar zum Sonderpreis in 63 Hotels übernachten. Auch für das neue Waldorf-Astoria sind Buchungen ab heute möglich. Außerdem verlost der Tagesspiegel Gratis-Übernachtungen.

Diesmal gilt eine Urlaubssperre im Callcenter von „Visit Berlin“. Auch ihre Webseite hat die Tourismusgesellschaft technisch verstärkt, um dem erwarteten Ansturm gewachsen zu sein. Denn ab dem heutigen Mittwoch können Berliner und Brandenburger wieder zum Sparpreis eine Übernachtung in einem Hotel in der Stadt reservieren – darunter das bisher nicht eröffnete Waldorf-Astoria im Charlottenburger Zoofenster-Hochhaus und zwölf weitere Fünf-Sterne-Häuser. Vom 5. auf den 6. Januar laden insgesamt 63 Hotels unter dem Motto „Erlebe Deine Stadt“ zu sich ein. Das Doppelzimmer kostet 110 Euro.

Das sind elf Euro mehr als in den vorigen zwei Jahren. Die Tourismuswerber begründen dies mit höherer Qualität. Noch nie waren so viele Luxushotels dabei, und von den übrigen 50 Häusern gehören 44 der Kategorie Vier Sterne an. Beim letzten Mal war das Callcenter der Vielzahl von Anrufen nicht gewachsen, gleichzeitig brach der überlastete Internetserver zusammen. Das soll nun nicht mehr passieren. Laut Visit-Berlin-Chef Burkhard Kieker werden 30 Mitarbeiter ab 10 Uhr die Anrufe unter der Nummer 25 00 25 entgegennehmen. Online sind Buchungen unter erlebe.visitberlin.de möglich.

Die Hoteliers versprechen sich vor allem neue Gäste von der Aktion. „Die Übernachtungen führen zu Folgegeschäften“, sagt Hans Eilers, Direktor des Hotels Savoy in der Fasanenstraße und Vorsitzender des Vereins „Visit Berlin Partnerhotels“. Die Erfahrung zeige, dass zufriedene Berliner ein Haus weiterempfehlen und es auch buchen, wenn sie später mal Zimmer für Gäste aus dem In- und Ausland benötigen. Außerdem wolle die Branche verdeutlichen, dass sie sich zum „Wirtschaftsfaktor Nummer eins in Berlin“ entwickelt habe, und Vorbehalte gegenüber dem Tourismus abbauen.

Luxus-Premiere. Erstmals macht bei der Aktion zum Beispiel auch das Hotel de Rome mit, das seit 2006 in einem Baudenkmal an der Behrenstraße in Mitte residiert.
Luxus-Premiere. Erstmals macht bei der Aktion zum Beispiel auch das Hotel de Rome mit, das seit 2006 in einem Baudenkmal an der Behrenstraße in Mitte residiert.

© Thilo Rückeis

Visit Berlin hat eine Umfrage zur Touristenfeindlichkeit in Teilen der Bevölkerung in Auftrag gegeben. Demnach sind 91 Prozent der Befragten „stolz“ auf die steigenden Besucherzahlen, 89 Prozent fühlen sich „nicht eingeschränkt oder gestört“. Es gibt aber große Unterschiede in den Bezirken. In Friedrichshain-Kreuzberg stören sich 29 Prozent der befragten Bewohner an Folgen des Booms wie Platznot, Lärm, Müll, Saufgelagen und steigenden Preisen in Lokalen. In Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow, Lichtenberg, Neukölln und Mitte sind es 11 bis 14 Prozent. Sehr viel geringer ist die Zahl in den touristenarmen Außenbezirken.

Eilers hofft sogar, dass die Übernachtungsaktion den Nachwuchsmangel in den Hotels lindert – indem Eltern anschließend ihre Kinder zur Ausbildung ermuntern. „Wir suchen händeringend gute Azubis“, sagt der Direktor und Vereinschef.

Für die 55 Euro pro Person wird es im Januar nicht nur eine Übernachtung mit Abendessen und Frühstück geben. Auch ein Willkommensdrink gehört dazu, außerdem kann man hauseigene Fitness- und Wellnessräume – sofern vorhanden – gratis nutzen. Einige Hotels laden zu Veranstaltungen ein. Das Spektrum reicht von der „Open Mic Night“ für Amateursänger im „nhow“ in Friedrichshain über einen Besuch der Show „Divas“ im hauseigenen Festivalcenter des Neuköllner Estrel bis zu Hausführungen und einem Cocktail- und Partyabend im Hotel Palace am Europa-Center. Die Führungen beruhten auf Wünschen von Besuchern im vorigen Jahr, sagt Palace-Vizedirektor Mathias Müller, der „auch Blicke hinter die Kulissen des Betriebs“ verspricht.

Visit-Berlin-Chef Kieker erwartet derweil einen neuen Tourismusrekord: Die Gesamtzahl der Hotelübernachtungen steige in diesem Jahr wohl um 1,6 Millionen auf 24 Millionen. Die Verzögerungen beim Flughafen BER spielten fast keine Rolle, nur das Wachstum im Kongressbereich werde durch fehlende Langstreckenflüge gebremst. Viel ärgerlicher sei die restriktive Visapolitik gegenüber manchen Staaten, die auf das Bundesinnenministerium zurückgehe. So habe gerade eine Gruppe aus 100 wohlhabenden Indern keine Visa erhalten.

- Der Tagesspiegel verlost zehn Mal zwei Gratis-Übernachtungen unter Lesern, die bis Mittwoch um 15 Uhr eine Mail senden an: verlosung@tagesspiegel.de

Für weitere Informationen dazu klicken Sie bitte hier.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false