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Hubschrauber-Einsatz: Sprayer festgenommen

Der nächtliche Einsatz des Polizei-Hubschraubers gegen Sprayer war erfolgreich – und stieß auf viel Protest bei Anwohnern.

Mehrere Schmierer konnten festgenommen werden. Dafür litten Anwohner aber bis weit nach Mitternacht unter dem Krach des Hubschraubers. Bei Bedarf sind nach Angaben des Bundesgrenzschutzes (BGS) weitere Nachteinsätze geplant.

Der BGS, der die Anlagen und Fahrzeuge der Bahn schützt, und die Polizei nutzten für ihre Aktionen Erkenntnisse aus der Szene, denen zufolge vor und während des Anti-Graffiti-Kongresses Sprühaktionen in großem Stil geplant gewesen seien. Durch die besondere Aktion habe man großflächige Sachbeschädigungen aber verhindert. Der Kongress im Roten Rathaus geht heute zu Ende. 170 Personen demonstrierten gestern gegen den Kongress.

BGS-Sprecher Jörg Kunzendorf wies gestern darauf hin, dass mit den nächtlichen Flügen Straftaten vorgebeugt werden könne. Durch den Einsatz des Hubschraubers seien vier Sprayer festgenommen worden. Zudem habe man in Westend und Zehlendorf acht potenzielle Sprayer, die sich gerade zum Schmieren vorbereiteten, an der Straftat gehindert. Vier weitere Sprayer seien durch andere Einsätze dingfest gemacht worden. Dazu machte der BGS keine weiteren Angaben.

Mit den Hubschraubern, die nun im Kampf gegen die Sprayer eingesetzt wurden, fliegt der BGS seit fünf Jahren. Es sind vor allem moderne und relativ leise Hubschrauber der Typen „Eurocopter“ 135 und 155. Stationiert sind sie in Blumberg, nordöstlich von Berlin. Die Fliegerstaffel hat eine 400 000 Euro teure Wärmebildkamera für Nachteinsätze.

Hauptaufgabe ist die Überwachung der Grenzen und Bahnanlagen. Wärmebildkameras erkennen bereits Temperaturunterschiede von 0,5 Grad. Personen, die sich im Wald oder Gebüsch verstecken, werden auch nachts erkannt. Selbst ein weggeworfenes Mobiltelefon wird problemlos lokalisiert. Die Einsätze werden zur Beweissicherung auf Video aufgezeichnet. Personen am Boden merken nicht, dass sie gefilmt werden, da die Kamera auf unsichtbarem Infrarotlicht basiert. Beim BGS hieß es, man habe „mit Ärger“ wegen des Lärms gerechnet. Der Einsatz erfolge nur in Ausnahmefällen, so Kunzendorf – und dafür bitte man um Verständnis.

Einen neuen Weg im Kampf gegen Graffiti geht jetzt auch der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf: Hinweise auf Schmierereien, Sachbeschädigungen oder auch auf illegale Müllbeseitigungen werden mit bis zu 750 Euro honoriert – sofern sie bezirkseigene Grundstücke betreffen und zur Feststellung der Täter führen. Hinweise nimmt das Ordnungsamt entgegen (Telefon: 9029 29000).

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