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Humboldt-Uni: Ex-Student vergießt Benzin im Hörsaal

Ein offenbar psychisch gestörter Mann hat am Freitag in einem Vorlesungssaal der Humboldt-Universität etwa zehn Liter Benzin verschüttet und in einer kurzen Ansprache von "Weltuntergang" geredet.

Der Mann hatte kurz vor 12 Uhr den Saal 008 der Theologischen Fakultät betreten, in dem etwa 15 Studenten auf den Beginn der Vorlesung „Altes Testament und Bibelkunde“ warteten. Er leerte den Kanister auf dem Boden aus und ging dann zum Rednerpult. Seine Ansprache schilderten Zeugen übereinstimmend als „wirr“, angefangen habe er sie mit der Formulierung: „Ich bin kein Terrorist.“ Er erklärte, alles sei „zu spät“, der „Untergang“ komme. Einige Studenten wollen auch das Wort „Streik“ gehört haben, möglicherweise in Bezug auf den aktuellen Studentenstreik.

Nach ein bis zwei Minuten soll der Mann das Institutsgebäude an der Burgstraße in Mitte verlassen haben. Keiner der Studenten versuchte, ihn aufzuhalten. Ein Feuerzeug oder Streichhölzer hat keiner der Zeugen beobachtet. Die Feuerwehr beseitigte das Benzin später und belüftete den Saal. Die Polizei stellte den Kanister sicher.

Wie Dieter Kolb, Verwaltungsleiter der Theologischen Fakultät, gestern sagte, hätten mehrere Studenten im Saal den Mann wiedererkannt. Dieser soll im vergangenen Jahr zwei Mal negativ aufgefallen sein: durch eine Droh-E-Mail an den Studentenrat und später dann im Sommer, als er im Institut ebenfalls wirr redete und Drohungen ausstieß. Damals wurde er von der Polizei abgeholt.

Die Polizei hatte den namentlich bekannten Täter gestern Nachmittag noch nicht aufgespürt. Wie Verwaltungsleiter Kolb sagte, habe sich der Mann im Herbst letzten Jahres, nach wenigen Semestern, ohne Abschluss exmatrikulieren lassen. Ha

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