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Berlin: Hunderte neuer Lehrstellen werden durch "regionale Ausbildungsverbünde" geschaffen

Wer eine Lehrstelle sucht, hat noch Chancen, wenn er sich an einen der "regionalen Ausbildungsverbünde" wendet. Diese gibt es inzwischen in allen Bezirken.

Wer eine Lehrstelle sucht, hat noch Chancen, wenn er sich an einen der "regionalen Ausbildungsverbünde" wendet. Diese gibt es inzwischen in allen Bezirken. Bisher besteht erneut eine große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage: Dem Landesarbeitsamt waren Ende Juli fast 11 000 Bewerbungen bekannt, aber nur 466 freie Stellen. Bis zum Lehrjahresbeginn am 1. September dürfte sich das Missverhältnis aber noch verringern, hieß es.

Als erster Ausbildungsverbund war 1996 der "Kreuzberger Kreis" auf Initiative von Führungskräften der Elektronikfirma Visolux entstanden. Er wird heute von mehr als 60 Firmen getragen. 1997 schuf man in Kreuzberg 200 zusätzliche Ausbildungsplätze und 1998 rund 110; in diesem Jahr sollen 48 hinzukommen. Die sinkende Zahl erklärt sich daraus, dass die zuerst aufgenommenen Lehrlinge ihre dreijährige Ausbildungszeit noch nicht beendet haben und die Kapazität begrenzt ist.

Durch die Verbünde entstehen Stellen in Betrieben, die sich Lehrlinge sonst nicht leisten könnten oder keine Ausbildungsberechtigung besitzen - also vor allem in kleinen Firmen. Zu deren Entlastung übernimmt je ein "Leitbetrieb" Teile der Ausbildung. Die Mittel stammen aus einem Förderprogramm von Bund und Ländern. Die Adressen und Telefonnummern aller Projekte sind bei den Bezirksämtern und der SPI Servicegesellschaft zu erfahren, welche die Projekte koordiniert (Tel.: 698 07 60).

In Wilmersdorf zogen Wirtschaftsstadträtin Monika Thiemen (SPD) und der Leitbetrieb "Forum Berufsbildung" gestern eine positive Zwischenbilanz: Beim Projektstart 1998 wurden 17 neue Lehrstellen geschaffen. Jetzt kommen mindestens 23 Stellen hinzu. Weil es in Wilmersdorf vor allem Dienstleistungsfirmen gibt, vermittele der Verbund vor allem in "Kanzleien und Läden, aber nur wenig in große Firmen", sagte Stadträtin Thiemen. So nahm der Naturkostladen "Konstanzia" an der Konstanzer Straße erstmals eine Auszubildende auf.

Sylvia Runge vom "Forum Berufsbildung" betonte, man suche weiterhin "händeringend" Betriebe. Im Rathaus gibt es eine Anlaufstelle (Mo. 13 bis 16 Uhr, Mi. 14 bis 18 Uhr im Raum 3026a, Tel.: 86 41 32 87). Dank der bezirksübergreifenden Zusammenarbeit kann man in 37 Lehrberufe vermitteln.

In Neukölln entstanden im Vorjahr 36 neue Lehrstellen, diesmal werden es rund 75 sein. Laut Wirtschaftsstadtrat Michael Freiberg (CDU) trugen Aktionstage in den Gropius-Passagen dazu bei. Der gemeinsame Ausbildungsverbund in Marzahn und Hellersdorf führte zu 38 neuen Lehrstellen, nun rechnet man "mit einer ähnlichen Größenordnung". Insgesamt wollen die Verbünde mindestens 430 Stellen schaffen, im Vorjahr waren es 520.

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