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Berlin: Hundertster Geburtstag: Deutsche Handwerkskammern feiern auf dem Gendarmenmarkt

Spreewälder Gurkeneinleger und Holzpantoffelmacher, Friseure, Tischler und Kfz-Mechanikern feiern vom morgigen Mittwoch an in Berlins Mitte. Mit einem viertägigen Fest auf dem Gendarmenmarkt begehen die deutschen Handwerkskammern ihren hundertsten Geburtstag.

Spreewälder Gurkeneinleger und Holzpantoffelmacher, Friseure, Tischler und Kfz-Mechanikern feiern vom morgigen Mittwoch an in Berlins Mitte. Mit einem viertägigen Fest auf dem Gendarmenmarkt begehen die deutschen Handwerkskammern ihren hundertsten Geburtstag. Bezirksbürgermeister Joachim Zeller hatte sich zuvor lange überlegt, ob er "den schönsten Platz Berlins" für das bunte Spektakel herausrücken sollte, wie er am Montag gestand. Schließlich wurde er doch weich. Die entwaffnende Begründung: "100 Jahre Handwerk gibt es eben nur einmal."

Das hat sich vermutlich auch Bundespräsident Johannes Rau gedacht, der die Feier am Mittwochabend mit einer Festrede im Schauspielhaus und einem Rundgang durch die "Erlebniswelt Handwerk" eröffnen wird. An den verschiedenen Ständen werden mehr als vierzig "Gewerke", also Handwerksbranchen, ihr Können demonstrieren. Auch der Regierende Eberhard Diepgen übernimmt eine tragende Rolle: Als "Förderer des Handwerks" wird er am Abend auf der Open-Air-Bühne am Gendarmenmarkt mit dem Handwerkszeichen in Gold geehrt. Das passende Geburtstagsständchen gibt zuvor das Berliner Sinfonie-Orchester, mit dem III. Akt der Wagner-Oper "Die Meistersinger von Nürnberg". Unter musikalischer Leitung von Peter Gülke schmettern 16 Solisten aus den 16 Bundesländern die Handwerker-Partien über den Festplatz.

Wem das zu schwere Kost sein sollte, der kann sich am E-Gitarren-Handwerk erfreuen. Am Donnerstag, 19 Uhr, spielen BAP auf der Open-Air-Bühne. Der Auftritt der Kölner Rockband ist als kleine Verbeugung vor dem Rheinland gedacht, das 50 Jahre lang die Heimat des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks war. Um mit lauter Verbeugungen gen Westdeutschland die neue Wahlheimat Berlin nicht zu vergrätzen und um die "feste Verankerung des Handwerks in Berlin und dem Brandenburger Umland" zu demonstrieren, gibts am Freitag ab 20.15 Uhr das, was die Preußen zumindest aus Sicht der Rheinländer am meisten schätzen: einen Volksmusikabend. In der "Musikantenscheune" werden neben Heino auch die Wildecker Herzbuben auftreten.

Klassisch wirds dann wieder am Sonnabend, 10. Juni. Ab 20 Uhr spielen die Berliner Symphoniker unter Leitung von Werner Andreas Albert unter anderem Werke von Bach, Mendelssohn-Bartholdy und E. T. A. Hoffmann. Umtanzt wird das Konzert von Studierenden der Staatlichen Ballettschule Berlin.

Noch einmal mit Rockmusik geht das Handwerker-Fest am Sonntag, 11. Juni, zuende. Auf der Bühne stehen unter anderem die Puhdys und The Clogs. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei. Besucher werden aber um eine Ticketreservierung unter der Nummer 0180 / 500 36 45 gebeten.

Maren Peters

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