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Ich bin ein BERLINER (13): „Im Osten wird mehr berlinert“

Alles gleich und doch ganz anders! Cordula Plischke, 46, lebt in Kreuzberg und bemängelt, wie die Globalisierung Großstädte in Gleichstädte verwandelt. Nur Berlin habe noch ein Ass im Ärmel. In unserer Serie "Ich bin ein Berliner" erzählt sie, was sie am Leben in der Hauptstadt schätzt.

Die Wende war schön. Ich habe mein Abitur nachgeholt, die Hälfte der Schüler kam wie ich aus West-Berlin, die andere Hälfte aus dem Osten. Mit denen habe ich ihre Stadt erkundet. Anfangs war ich ein bisschen schockiert über all die eingefallenen und kaputten Häuser. Aber das Urtümliche, das hat mir gefallen.

Und die Sprache – dass viel mehr Menschen berlinern. Vor der Wende bin ich nie nach Ost-Berlin gefahren. Ich blieb im sicheren Westen, wie auf einer Insel. Das Zusammenwachsen der Stadt war toll, das Kennenlernen.

Inzwischen ist alles irgendwie gleich, auch durch die Globalisierung. Egal, wo man ist, ob in Paris, London oder hier, überall gleiche Geschäfte, alle tragen die gleiche Mode. Doch im Gegensatz zu anderen Metropolen hat Berlin was Einzigartiges: Wir sind ein Dorf geblieben.

Cordula Plischke, 46, selbstständige Dozentin aus Kreuzberg: "Berlin ist ein Dorf geblieben"
Cordula Plischke, 46, selbstständige Dozentin aus Kreuzberg: "Berlin ist ein Dorf geblieben"

© Jana Demnitz

Vor 50 Jahren - am 26. Juni 1963 - hielt John F. Kennedy seine berühmte Berliner Rede. Hier erzählen 100 Berliner, was ihnen diese Worte bedeuten - und wie sie die Stadt heute erleben. Siemens unterstützt das Tagesspiegel-Projekt. Alle bisher erschienen Videos zu der Serie "Ich bin ein Berliner" finden Sie unter: www.tagesspiegel.de/berliner

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