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Ich bin ein BERLINER (60): „Schach mit Kennedy“

Ulrich Waack, 72, hat John F. Kennedys Rede vor dem Schöneberger Rathaus selbst miterlebt. In unserer Serie „Ich bin ein Berliner“ erzählt der Lichtenrader, wieso er dessen berühmtes Bekenntnis trotzdem fast verpasst hätte.

Als John F. Kennedy damals vor dem Rathaus Schöneberg die heute so bekannte Rede hielt, war ich dabei. An dem Tag schien die Sonne, im Büro hatten sie uns gesagt: ‚Wer zu Kennedy will, kann um elf Uhr gehen.’ Natürlich sind wir alle sofort nach Schöneberg gefahren! Im April war bereits Vizepräsident Hubert Humphrey in Berlin gewesen. Auch an jenem Tag hatten wir alle dienstfrei bekommen, um Humphrey an einem Nebenausgang des Flughafens Tempelhof zuzujubeln. Ein Stunde Jubel kurz nach dem Mittagessen und danach ein früher Feierabend – wer wollte da schon Nein sagen?

Nun also Kennedy. Ich fuhr mit einem gleichaltrigen Kollegen hin, mit dabei hatte ich mein Steckschach. Weit vorne auf dem Rathausbalkon sprach Kennedy, mitten in der Menschenmenge begannen wir, Schach zu spielen. Plötzlich brach Jubel aus. Kennedy sagte immer drei, vier Sätze, dann kam die deutsche Übersetzung. Wir schauten auf und hörten gerade noch den Satz ‚Ich bin ein Berliner’. Wir klatschten kurz mit, dann spielten wir weiter.

Vor 50 Jahren - am 26. Juni 1963 - hielt John F. Kennedy seine berühmte Berliner Rede. Hier erzählen 100 Berliner, was ihnen diese Worte bedeuten - und wie sie die Stadt heute erleben. Siemens unterstützt das Tagesspiegel-Projekt. Alle bisher erschienen Videos zu der Serie "Ich bin ein Berliner" finden Sie unter: www.tagesspiegel.de/berliner

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