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Ich bin ein BERLINER (68): „Volvo und Kinderwagen“

Benedikt Reidenbach, 33, wohnt in Moabit. Sein Kiez hat es viel besser als Kreuzberg oder Neukölln, meint er. Aber die Gentrifizierung lauert, erzählt er in unserer Serie "Ich bin ein Berliner".

Ich wohne seit 13 Jahren hier in Moabit. Ich bin gern in der Arminius-Markthalle, meine Wohnung liegt um die Ecke und man trifft hier jede Menge nette Leute – ein nachbarschaftliches Zusammenkommen, was es so in anderen Kiezen oft nicht mehr gibt.

Früher war Moabit ein Arbeiterbezirk, mit einer gewissen Rauheit, aber jetzt wird alles serviceorientierter. Vor fünf Jahren kaufte ein britischer Investmentkapitalfonds das Haus, in dem ich wohne, seitdem steigen die Preise.

Trotzdem ist die Situation anders als in Kreuzberg oder Neukölln, wo zuerst die jungen, hippen Menschen kommen, Kreative ihre Galerien eröffnen oder Cafés, dieser Schritt wird in Moabit übersprungen. Hier kommt direkt das gut zahlende Publikum mit Kinderwagen und Volvo. Zum Glück ist ein bisschen von der Malochermentalität geblieben – noch.

Benedikt Reidenbach, 33, aus Moabit: "Noch ein bisschen von der Malochermentalität"
Benedikt Reidenbach, 33, aus Moabit: "Noch ein bisschen von der Malochermentalität"

© Garcìa

Vor 50 Jahren - am 26. Juni 1963 - hielt John F. Kennedy seine berühmte Berliner Rede. Hier erzählen 100 Berliner, was ihnen diese Worte bedeuten - und wie sie die Stadt heute erleben. Siemens unterstützt das Tagesspiegel-Projekt. Alle bisher erschienen Videos zu der Serie "Ich bin ein Berliner" finden Sie unter: www.tagesspiegel.de/berliner

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