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Ich bin ein BERLINER (84): „Guter Wein gegen Spende“

Daniel Mayer ist Winzer. In Berlin. In unserer Serie "Ich bin ein Berliner" spricht der 40-Jährige über den Weinbau zwischen Häuserzeilen.

Als ich klein war, sind meine Eltern mit mir nach Süddeutschland gezogen. Dort kam ich in Kontakt mit Wein. Ich hatte mal eine Freundin, deren Eltern besaßen ein Weingut. Also habe ich eine Lehre gemacht, später Weinbau studiert. 30 Jahre lang war ich nicht in Berlin, 2008 bin ich zurückgekehrt. Früher trank kaum ein Berliner Wein, heute bekommt man hier überall einen guten.

Ich habe für mich den Weinberg am Kreuzberg entdeckt, er gehört dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, ich pflege ihn ehrenamtlich. 1968 wurden die ersten Reben gepflanzt, um die Städtepartnerschaft zwischen Kreuzberg und Wiesbaden zu besiegeln, ein Projekt Willy Brandts. Berlin und Weinanbau – es funktioniert! In der Stadt ist es im Durchschnitt ein Grad wärmer als auf dem Land. Ich profitiere von der Klimaerwärmung.

Da Berlin kein offizielles Weinanbaugebiet ist, darf ich den Wein nicht verkaufen. Aber im Bezirksamt kann man ihn gegen eine Spende erwerben. Es gibt einen Riesling, ‚Kreuzneroberger’ heißt der, eine Mischung aus Kreuzberg und Neroberg, eine Erhöhung in Wiesbaden. Der Rotwein hat keinen speziellen Namen, er heißt einfach nur ‚Spätburgunder Rotwein’.

Daniel Mayer, 40, aus Kreuzberg: "Der Riesling, ‚Kreuzneroberger’!"
Daniel Mayer, 40, aus Kreuzberg: "Der Riesling, ‚Kreuzneroberger’!"

© Röhlig

Vor 50 Jahren - am 26. Juni 1963 - hielt John F. Kennedy seine berühmte Berliner Rede. Hier erzählen 100 Berliner, was ihnen diese Worte bedeuten - und wie sie die Stadt heute erleben. Siemens unterstützt das Tagesspiegel-Projekt. Alle bisher erschienen Videos zu der Serie "Ich bin ein Berliner" finden Sie unter: www.tagesspiegel.de/berliner

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