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Richtkranz über Berliner Stadtschloss. Richtfest am Schloss Berlin .

© DAVIDS/ Florian Boillot

Ideen zum Humboldt-Forum im Tagesspiegel Salon: "Auf die Berliner kann man sich verlassen"

Schloss-Gastro Tag und Nacht, Ideen fürs Humboldt-Forum und eine Bitte an die Spender – darum ging’s beim Tagesspiegel-Salon.

Das Humboldt-Forum in einem Satz, bitte, Herr Parzinger? „Das Humboldt-Forum ist ein Ort, an dem man die Welt neu begreifen soll“, antwortet der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf die Frage von Tagesspiegel-Kulturchef Rüdiger Schaper.

Die Welt neu begreifen: Wie geht das?

Nach dem fulminanten Richtfest und den Tagen der offenen Baustelle, an denen 52 000 Besucher durch den Rohbau des Stadtschlosses flanierten, nach einem medialen Trommelwirbel erster Güte sitzen Hermann Parzinger, Schloss-Bauherr Manfred Rettig, Viola König, die Direktorin des Ethnologischen Museums, und Volker Hassemer vom Freundeskreis des Museums gut gelaunt und kaum erschöpft auf dem Podium im Verlagshaus am Askanischen Platz. Im ausverkauften Tagesspiegel-Salon erklären sie, was Berliner und Berlin-Besucher ab 2019 in der Mitte der Stadt erwartet.

"Einen gleichberechtigten Dialog führen"

Das Kernstück des Forums werden die Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst im zweiten und dritten Stock bilden. Aber „die Welt neu begreifen“, das heißt mehr als eine Präsentation von Objekten: „Wir wollen Gegenwartsthemen wie Migration und Klimawandel aufgreifen, die Geschichte der Objekte erzählen, Menschen aus deren Herkunftsländern zur Mitarbeit einladen, einen gleichberechtigten Dialog führen“, so Parzinger.

Auf jeden Fall wird das Humboldt-Forum ein Ort zum Wandeln werden: Die Passage von der Breiten Straße bis zum Lustgarten wird Tag und Nacht offen und durch Gastronomie belebt sein, ebenso wie der Schlüterhof und die Ostfassade zur Spree hin: „Das gibt eine ganz neue Aufenthaltsqualität“, sagt Schlossbauherr Manfred Rettig. Er nimmt die Gäste mit auf einen Bild-Spaziergang durch das künftige Gebäude. Einige Säle tragen noch unattraktive Bezeichnungen wie „Multifunktionssaal“ – „da warten wir auf Spender. Wenn Sie eine größere Summe spenden, trägt der Raum Ihren Namen!"

Flexible Ausstellungen, die oft wechseln

Der Spendenfluss dürfte in den nächsten Jahren zunehmen. Denn die Stimmung hat sich gewandelt, stellt Moderator Rüdiger Schaper fest: Erst gab es viel Skepsis, jetzt überwiegen Neugier und Vorfreude. Immer mehr Menschen erkennen die „fabelhafte Chance, die Mitte unserer Hauptstadt neu zu besetzen“, freut sich Volker Hassemer.

„Auf die Berliner kann man sich verlassen“, meint Viola König, Direktorin des Ethnologischen Museums: Sobald sie ein Haus als „Versammlungsgebäude für Bürger“ erkannt haben, kommen sie. Und das sicher mehrfach: „Die Ausstellungen werden flexibel sein, einzelne Module werden alle zwei bis acht Jahre wechseln", kündigt König an. In Dahlem dagegen sind manche Säle seit 40, 45 Jahren gleich.

„Und was wird jetzt aus Dahlem?“, fragt einer der Salonbesucher. Die Antwort: Das Museum der Europäischen Kulturen wird in dem Altbau an der Arnimallee bleiben. Und die Gebäudeteile, die jetzt noch die ethnologischen Sammlungen und das Museum für Asiatische Kunst beherbergen, werden vorerst weiter als Depot genutzt – „etwa bis Mitte der zwanziger Jahre“, schätzt Hermann Parzinger. Zu diesem Zeitpunkt wird das Humboldt-Forum bereits Millionen von Besuchern angezogen haben – von drei Millionen pro Jahr gehen die Verantwortlichen aus. Denn die Eröffnung ist geplant für den 14. September 2019, den 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt.

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