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Ifa: Der Zoll geht zwischen Messeständen auf Piratenjagd

Razzia auf der Funkausstellung: 150 Fahnder und Polizisten untersuchten Lizenzverstöße von Ausstellern.

Für Zollfahnder und Aussteller dürfte diese Art der Messeeröffnung inzwischen Routine sein: Genau wie im letzten Jahr durchsuchten Zoll und Polizei am ersten Tag der Funkausstellung die Stände der Aussteller. Insgesamt waren 150 Beamte über mehrere Stunden im Einsatz, 16 Stände wurden durchsucht.

Nach Auskunft von Martin Steltner, dem Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, bezog sich die Aktion wieder auf nicht bezahlte Lizenzgebühren für MP-3-Technologien. Bei der Staatsanwaltschaft seien 27 entsprechende Strafanzeigen gegen Unternehmen eingegangen, die auf der Ifa vertreten sind. Wer die Anzeigen gestellt hat, wollte Steltner allerdings nicht sagen. Anders als bei der Großrazzia im letzten Jahr, bei der fünf LKW-Ladungen mit elektronischen Geräten beschlagnahmt wurden, nahmen die Beamten beim gestrigen Einsatz keine Ausstellungsware mit. Martin Steltner erklärt das damit, dass es für die Beweissicherung ausreichend sei, die Lizenzverstöße zu dokumentieren. Zollfahndung und Polizei haben daher die entsprechenden Gegenstände fotografiert.

Norbert Scheithauer vom Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg bezeichnete den gestrigen Einsatz als „entspannt“. Der Messebetrieb sei nicht gestört worden. Außerdem, so Scheithauer, seien die Einsatzbeamten von asiatischen Mediatoren begleitet worden, die zwischen Ausstellern und Fahndern „die Luft rausnehmen“ konnten. Viele der Strafanzeigen beziehen sich auf asiatische, einige auch auf europäische Unternehmen. Staatsanwalt Martin Steltner schließt nicht aus, dass es im weiteren Verlauf der Funkausstellung wieder zu Razzien kommen wird. dast

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