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© David Heerde

Ifa: Digitales zum Anfassen

Auch Blinde und Gehörlose testen Ifa-Neuheiten auf ihre Tauglichkeit.

Für Lothar Redes müsste die Ifa ganz anders sein. Moderne Kochfelder zum Beispiel, die per Sensor eingestellt werden, findet er nicht praktisch, sondern gefährlich. Lothar Redes ist blind – viele auf der Ifa ausgestellten Geräte werden nicht für Menschen wie ihn entwickelt, sagt er: „Da kann ein Blinder einen IQ von sonst was haben, und er kann es trotzdem nicht bedienen.“ Gemeinsam mit 14 anderen Teilnehmern läßt sich Redes auf einer Sonderführung die Funkausstellung für Blinde erklären. Carsten Hoppe von der Agentur Factory-C hat die Führung organisiert. „Manchmal ist der weitere Weg der bessere. Also der Weg mit weniger Hindernissen“, erklärt Hoppe, während die Gruppe über eine Rolltreppe erst in den ersten Stock und dann mit einem Fahrstuhl wieder ins Erdgeschoss fährt. Erste Station ist der Stand der Firma Bosch in Halle 3.1. Redes betastet den ausgestellten Wäschetrockner mit Digitalanzeige. „Diese Technologie ist eine Katastrophe“, kritisert er. Bei einem futuristischen Ofen, der 85 Programme und 30 Sprachen beherrscht, sind es die Backschienen, die Redes gefährlich für Blinde findet.

Seit sechs Jahren gibt es auf der Ifa Sonderführungen für Blinde, Sehbehinderte und Gehörlose. Mittlerweile sind die Rundgänge ausgebucht, dieses Jahr nehmen insgesamt 85 Blinde und ähnlich viele Gehörlose teil. Carsten Hoppe erklärt das Interesse der Aussteller so: „In Deutschland gibt es ungefähr 50 000 Blinde. Das ist eine Zielgruppe, die auch wirtschaftlich interessant ist.“ Für Lothar Redes bleibt aber noch vieles zu verbessern, bis er die Ifa wirklich blindengerecht finden kann. Dast

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