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Berlin: Ikea verkleinert Pläne für Lichtenberg

Wegen gestiegener Baustoffpreise soll Geschossfläche reduziert werden

Berlin - Ikea baut ein kleineres Möbelhaus an der Landsberger Allee in Lichtenberg als geplant. Mit der Reduzierung der Fläche reagiert der schwedische Konzern auf gestiegene Baukosten, die den gesetzten Investitionsrahmen von 70 Millionen Euro zu sprengen drohten. Vor allem die Baumaterialien seien teurer geworden, sagte Ikea-Sprecher Andreas Jantke. Das Projekt werde jetzt neu geplant, „es wird dann ein anderes Haus sein“. Bislang waren 44 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche vorgesehen, damit wäre Lichtenberg der größte deutsche Ikea–Markt geworden. Zum Vergleich: Das vor wenigen Jahren in Tempelhof eröffnete Haus kommt auf 37 000 Quadratmeter und hat 60 Millionen Euro gekostet. In Köln entsteht derzeit ein Möbelhaus, das mit 42 000 Quadratmetern fast so groß ist wie das Projekt in Lichtenberg und mit 65 Millionen Euro veranschlagt wird.

Jantke zufolge haben sich in Lichtenberg einzelne Teile des Bauprojekts um bis zu 20 Prozent verteuert. Was genau, konnte er nicht sagen. Allerdings belasten die Stahl- und Stahlbetonpreise, die seit Jahresbeginn um rund 60 Prozent gestiegen sind, auch solche Bauprojekte ganz erheblich. Nach Angaben der Bauwirtschaft wird auch Zement knapp und damit teuer, weil derzeit polnische Firmen als starke Nachfrager auf dem Markt auftreten. Außerdem gebe es kaum noch Firmen, die sich in Berlin mit Dumpingangeboten um Aufträge bewerben würden, sagte Axel Wunschel vom Bauindustrieverband dem Tagesspiegel. In der Folge müssten die Bauherren dann eben mehr zahlen. Wunschel sprach von einer „guten Entwicklung“ in einer Branche, die nach zwölfjährigem Kapazitäts- und Arbeitsplatzabbau sich nun „auf niedrigem Niveau stabilisiert“.

Die Ikea-Verantwortlichen hatten sich Sprecher Jantke zufolge gewundert, wie wenige Firmen sich an der Ausschreibung für Lichtenberg beteiligten. Auch habe man den Eindruck, dass es hier teurer sei zu bauen als anderswo. Das dementiert die Industrie- und Handelskammer. Dass Gewerbebauten in Berlin grundsätzlich teurer würde, habe man nicht beobachtet, hieß es bei der Kammer. alf

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