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Berlin: Im Auto lag eine Tote

Ein Anwohner entdeckte die Frau – die Polizei geht von Mord aus

Eine grausige Entdeckung machte am Montagmittag ein Bewohner der Schöneberger Frobenstraße 14 vor dem Haus. Auf dem Fahrersitz eines Autos, das auf einem kleinen Wendeplatz vor der Haustür abgestellt war, befand sich der zusammengekrümmte Leichnam einer Frau. Der Mann hatte das Auto – einen Leihwagen aus Dresden – bereits am Sonntagabend auf dem Platz stehen sehen und sich gewundert, da die Zufahrt eigentlich nur Lieferfahrzeugen gestattet ist. Als der silberne ToyotaJeep am nächsten Tag immer noch auf seinem Platz stand, schaute der Mann etwas genauer hin. Durch die zugeschneite Scheibe erkannte er die Umrisse einer dunkelblonden Frau in einem dunklen Mantel. Ihr Körper war über dem Steuerrad zusammengesackt, ihr Kopf blutverschmiert.

Um 13 Uhr rief der Mann die Polizei. Am Nachmittag wurde der Wagen samt Leichnam in eine Halle der Polizei am Tempelhofer Damm gebracht. Dort untersuchte ein Gerichtsmediziner die Frau. Sie hatte eine schwere Kopfverletzung. Deshalb geht die Polizei davon aus, dass sie getötet wurde, und schaltete die Mordkommission ein. Bis Redaktionsschluss war lediglich bekannt, dass die Frau wahrscheinlich aus der Ukraine stammte und 33 Jahre alt war. Die „Abendschau“ stellte einen Zusammenhang zu dem versuchten Sprengstoffanschlag auf eine 33-jährige Ukrainerin her, den diese im vergangenen November knapp überlebte. Die Frau, unter deren Auto eine scharfe Handgranate steckte, soll damals als Callgirl in Berlin gearbeitet haben. War die Tote aus der Frobenstraße diese Prostituierte? Die Polizei wollte sich am Abend nicht zu diesem Zusammenhang äußern.

Jugendliche aus den Nachbarhäusern überboten sich nachmittags damit, angeblich Einzelheiten zu wissen. Einer erzählte, Zeugen hätten am Abend zuvor einen Schuss gehört und zwei Männer weggehen sehen. Ein anderer behauptete, es sei ein Schuss am Montagmorgen gefallen. Ein Dritter wollte gehört haben, das Opfer und die möglichen Täter stammten aus Russland oder einem anderen osteuropäischen Land. lvt

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