zum Hauptinhalt

Berlin: Im Bann des magischen Vierecks

Von Stephan Wiehler Das magische Viereck misst drei mal vier Meter und überstrahlte das Tageslicht in den vergangenen Wochen vorwiegend mit einem satten Grün, das Zehntausende in seinen Bann zog. Der Großbildschirm im Sony-Center am Potsdamer Platz war Berlins attraktivstes Fenster mit Aussicht auf die Fußball-Weltmeisterschaft im fernen Asien.

Von Stephan Wiehler

Das magische Viereck misst drei mal vier Meter und überstrahlte das Tageslicht in den vergangenen Wochen vorwiegend mit einem satten Grün, das Zehntausende in seinen Bann zog. Der Großbildschirm im Sony-Center am Potsdamer Platz war Berlins attraktivstes Fenster mit Aussicht auf die Fußball-Weltmeisterschaft im fernen Asien. Er hat nur einen Makel: It’s not a Sony.

Doch dieses unwesentliche Detail vermag die Freude von Serge Foucher kaum zu schmälern. Für den Vizepräsidenten von Sony Europa geht der überwältigende Publikumserfolg des Fußball-Spektakels unter dem Kuppeldach klar auf das Konto der Konzernzentrale am Potsdamer Platz. Rund 2500 Menschen haben bei jeder der 52 übertragenen WM-Begegnungen vor dem Bildschirm im Sony-Center mitgefiebert – insgesamt 130 000 Fans aus Berlin und aller Welt schwenkten ihre Fahnen, feuerten die Mannschaften an und feierten Fußballfeste bei Stadion-Atmosphäre mit Biergartenflair.

„Es war ein außergewöhnlich großer Erfolg“, sagt Serge Foucher, der im Zuschaueransturm vor allem eine Bestätigung für das Konzept des Gebäudekomplexes am Potsdamer Platz sieht. „Mit seiner Mischung aus Büros, Wohnungen und Unterhaltung haben wir das Sony-Center von Anfang an als ein Forum im Herzen Berlins konzipiert, das alle Bereiche des sozialen Lebens widerspiegelt.“ Diese Mischung habe sich zwar auch schon bei anderen Anlässen bewährt, etwa bei Wohltätigkeitsfesten oder Filmpremieren. Doch mit den WM-Übertragungen sei es den Besuchern gelungen, dem Platz „mediterranes Flair“ zu verleihen, sagt Serge Foucher. Der 53-jährige Franzose mit Manager-Erfahrung in Italien weiß, wovon er spricht. „Viele Zuschauer blieben auch nach den Spielen sitzen, unterhielten sich miteinander und erfüllten den Platz mit Leben.“

Doch am meisten faszinierte Foucher die internationale Atmosphäre. „Die WM im Sony-Center wurde zu einem Festival der Nationen. Als internationalem Konzern ist es uns besonders wichtig, die Rolle Berlins als neue, internationale Metropole zu betonen.“

Diese Botschaft ist inzwischen nicht nur in Berlin angekommen. Wenn am morgigen Sonntag Deutschland gegen Brasilien im WM-Finale antritt, wird das Fußballforum im Sony-Center selbst das internationale Medieninteresse auf sich ziehen. Bei Sony-Sprecherin Karin Püttmann haben Fernsehteams aus Europa und aller Welt ihr Kommen angemeldet. Der Nachrichtensender CNN wird dabei sein, ebenso wie die BBC und mehrere Kamerateams aus dem WM-Gastgeberland Japan, um die Zitterpartie des Berliner Publikums unter dem Kuppeldach des Sony-Centers zu begleiten.

Unter den Zuschauern wird auch Berlins Polit-Prominenz mitfiebern. Neben dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit will der gesamte Senat zum Fußball-Showdown antreten. Die Senatsmannschaft genießt die beste Aussicht; Wowereits Team sitzt auf den VIP-Plätzen auf dem Balkon über dem Imax-Kino. Aber die Hauptrolle spielt wieder das magische Viereck, dessen Hersteller bei Sony nicht verraten wird.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false