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Berlin: Im Quartier der Mahnmäler

Im Herbst soll die Gedenkstätte für die ermordeten Homosexuellen fertig sein

Der östliche Teil des Tiergartens wird in den kommenden Jahren zu einem Quartier des Erinnerns. Wie berichtet, wird gegenüber vom Holocaust-Mahnmal in Zukunft auch der ermordeten Homosexuellen gedacht – dort entsteht „bis spätestens zum Herbst“, wie der Senat gestern mitteilte, eine Betonstele für 600 000 Euro; das Geld bringt die Bundesregierung auf. „Wir sind froh, dass wir nach langen und heiß umstrittenen Diskussionen Einigkeit erzielt haben“, sagte gestern ein Sprecher des Kulturstaatsministers Bernd Neumann (CDU).

Noch in der Planung ist dagegen das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma, das südlich des Reichstages entstehen soll und vom Künstler Dani Karavan entworfen wird. „Wir arbeiten derzeit mit allen Beteiligten an den Texten, die am Denkmal zu sehen sein sollen“, sagte der Sprecher. Zu sehen sein wird ein Mahnmal in Gestalt eines Brunnens; ob diese Erinnerungsstätte noch 2007 gebaut wird, konnte der Sprecher nicht sagen.

Seit einiger Zeit gibt es zudem Bestrebungen von Initiativen, die Gedenkstätte der Opfer der Euthanasie in der Tiergartenstraße 4 aufzuwerten. Die zwei gebogenen Stahlplatten und eine Inschrift auf dem Bürgersteig sind relativ unbekannt; die Gedenkstätte befindet sich hinter der Philharmonie an einem BVG-Parkplatz.

Konkret gebaut wird erst mal nur am Homosexuellen-Mahnmal. In der 3,60 Meter hohen Stele ist ein Film zu sehen mit sich küssenden Männern – nach zwei Jahren mit sich küssenden Frauen. Die Bauleitung übernimmt ein Charlottenburger Büro, das auch für die Stelen im Olympiastadion verantwortlich war. AG

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